Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige, heißt es ja. Wenn es danach geht, hat Malte Schlaack bei der Basketball-EM in Berlin beinahe royale Züge. Wenn es um seine eigenen aktiven Erfahrungen in der Arena der Hauptstadt geht: eher nicht.
Ich habe es, glaube ich, schon einmal an anderer Stelle in dieser Kolumne erwähnt und weiß nicht, ob man es als verborgene Leidenschaft bezeichnen kann. Aber es ist so, dass ich bei großen Events wie zum Beispiel dem DFB-Pokal-Finale oder nun eben der Basketball-EM sehr gerne sehr früh am Ort des Geschehens bin. Die Atmosphäre einer leeren, aber hergerichteten Arena gefällt mir genauso wie die stetig zunehmende Betriebsamkeit, wenn sich die Tore für alle öffnen.
Volunteers und Helfer nutzen die Chance
So bin ich am Halbfinaltag auch wieder mal weit vor Beginn des ersten Spiels zwischen Frankreich und Polen in der Arena am Ostbahnhof. Fast ganz leer ist sie und entsprechend ruhig, da noch nicht mal die übliche Musik läuft. Auch die Mannschaften sind noch nicht zum ersten Einwerfen da, und dennoch füllt sich das Parkett auf einmal recht schnell.
Volunteers, Techniker und sonstige Helfer schnappen sich ein paar Bälle und nutzen die Gunst der Stunde. Einer von ihnen hat eine wirklich gute Technik und trifft eigentlich jeden Wurf ohne Ringberührung. Es ist Per Günther, seines Zeichens Ex-Nationalspieler, der gerade sein fulminantes Debüt als TV-Experte gibt.
Eigene Erfahrung auf dem Berliner Parkett
Ich kann ihn und die anderen verstehen. Wenn ein Ball und ein Korb in der Nähe sind, möchte man eben draufwerfen. Ich selbst hatte in Berlin auch schon einmal das große Vergnügen. Beim Eröffnungsevent der Basketball-Bundesliga gibt es jedes Jahr ein Spiel, an dem Medienvertreter teilnehmen dürfen. Ich hatte 2014 das Vergnügen in Berlin, und es war wirklich eine tolle Erfahrung, in so einer großen Arena zu spielen – wenngleich natürlich auch komplett ohne Zuschauer.
Einen Punkt habe ich in dem Spiel damals übrigens nicht gemacht, aber darum ging es mir zumindest auch gar nicht, sondern um den Spaß. Und beim Warmmachen fiel schließlich auch der ein oder andere Ball in den Korb.