Grand-Slam-Turnier Kein Visum: Boris Becker als Experte bei US Open zunächst nicht in New York

Von dpa | 28.08.2023, 14:24 Uhr | Update am 28.08.2023

Boris Becker ist als Tennis-Experte bei den US Open im Einsatz. Zu Beginn des Turniers jedoch nicht aus New York. Der deutsche Topspieler Alexander Zverev steigt erst am Dienstag ins letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres ein.

Boris Becker wird als Tennis-Experte bei den US Open für Sportdeutschland.TV zunächst nicht wie angekündigt vor Ort in New York im Einsatz sein.

Stattdessen wird die 55 Jahre alte Tennis-Legende nach Angaben ihres Anwalts den Auftakt des Grand-Slam-Turniers wegen eines fehlenden Visums aus einem Studio kommentieren.

„Mein Mandant hat fristgerecht das notwendige Visum für die USA beantragt und hofft auf eine zeitnahe Erteilung“, teilte Beckers Anwalt Christian-Oliver Moser der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit. „Boris Becker wird jedoch heute um 17 Uhr deutscher Zeit aus einem Studio gemeinsam mit Matthias Stach das Match Thiem vs. Bublik kommentieren.“ Zuerst hatte die „Bild“ darüber berichtet.

Boris Becker hatte eigentlich Anreise angekündigt

Die DOSB New Media GmbH hatte sich als Betreiber von Sportdeutschland.TV überraschend die Medienrechte an den US Open von 2023 bis 2027 gesichert. Bei der Vorstellung von Becker als Experte vor drei Wochen in München hatte der US-Open-Sieger von 1989 gesagt, dass er persönlich vor Ort in New York sein werde und die Einreise geklärt sei.

Zum Start der US Open in New York ist Laura Siegemund als einziger von neun deutschen Tennisprofis im Hauptfeld direkt am ersten Tag im Einsatz. Die 35 Jahre alte Schwäbin trifft am Montagabend (Ortszeit) auf die amerikanische Mitfavoritin Coco Gauff. Die Partie der ersten Runde im Arthur Ashe Stadium beginnt deutscher Zeit nicht vor 1.00 Uhr am Dienstagmorgen. Siegemund hatte sich erfolgreich durch die Qualifikation beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres gekämpft.

Novak Djokovic und Carlos Alcaraz Topfavorit - was macht Zverev

Topfavorit Novak Djokovic bestreitet sein Erstrundenspiel nach Siegemund ebenfalls in der größten Arena von Flushing Meadows. Mit einem Sieg über den Franzosen Alexandre Müller würde der 36 Jahre alte Serbe nach dem Turnier wieder die Spitze der Weltrangliste vom Spanier Carlos Alcaraz übernehmen. Djokovic will seinen Rekord im Herren-Tennis von 23 Grand-Slam-Titeln weiter ausbauen.

Zverev: „Ich bin immer noch im Aufbau“

Vor drei Jahren stand Alexander Zverev schon kurz vor seinem ersten Major-Triumph, musste sich nach 2:0-Satzführung im Endspiel jedoch dem Österreicher Dominic Thiem geschlagen geben. Nach der schweren Knöchelverletzung bei den French Open im Sommer 2022 befindet sich der Weltranglistenzwölfte nun wieder auf dem Weg zur alten Topform. „Er hat das Talent und die Klasse, und grundsätzlich traue ich ihm einen Grand-Slam-Sieg bei den US Open zu“, analysierte die Tennis-Legende Boris Becker zuletzt. „Zverev spielt momentan das beste Tennis seit seinem Comeback nach der langen Verletzungspause.“

Noch ist Zverevs Zeit aus Sicht von Becker „nicht rum“, auch wenn der sechs Jahre jüngere Alcaraz in Wimbledon zuletzt bereits seinen zweiten Grand-Slam-Titel feierte. Im Viertelfinale könnte Zverev nun auf den Jungstar aus Spanien treffen. Die weiteren acht deutschen Tennisprofis um Alexander Zverev absolvieren ihre Auftaktpartien jeweils am Dienstag.

Was ihn derzeit von Alcaraz und Djokovic, die sich vor knapp zwei Wochen ein episches Finale in Cincinnati lieferten, unterscheidet? „Die spielen ohne Verletzungen die ganze Zeit durch. Tennis ist eine Sportart, wo du Selbstbewusstsein brauchst“, sagte Zverev. „Das haben sie - und ich bin immer noch im Aufbau.“

Auf dem Weg zum Duell mit Alcaraz, der gegen den Badener Dominik Koepfer beginnt, ist für Zverev ein Achtelfinale gegen den formstarken Italiener Jannik Sinner möglich. Zunächst muss er aber am Dienstag (17.00 Uhr MESZ) auf Platz 17 im Erstrundenduell mit dem Australier Aleksandar Vukic bestehen. Für den früheren Weltranglistenzweiten weitgehend ein Unbekannter. „Er hat auf Hartplatz ganz gut gespielt“, sagte er über die Nummer 51 der Welt. „Ich gehe davon aus, dass er in guter Form ist.“ Das will auch Zverev beweisen.

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