Meppen. Die Situation ist nicht leicht. Immer wieder verliert das JLZ Emsland seine begabtesten Fußballer. Im Sommer wechseln Amin Muja und Rexhep Neziraj zur U16 von Schalke 04 in die Knappenschmiede.
In der größten Talentschmiede des Kreises mit einem Einzugsgebiet, das mittlerweile über die politischen Grenzen hinausgeht, sorgt der Wechsel der besten Talente für zwiespältige Gefühle. Denn jeder Weggang in ein Nachwuchsleistungszentrum bedeutet einen sportlichen Verlust. Andererseits wollen die Verantwortlichen den jungen Spielern auch keine Steine in den Weg legen. Denn die Nachfrage aus den Ausbildungszentren der Bundesligisten wie etwa Schalke oder Bremen bedeutet auch Anerkennung für die Qualität der Arbeit unter schwierigen Bedingungen in einer ländlich strukturierten Region.
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Hier steht weniger Geld zur Verfügung, hier ist kein Internat angebunden, hier gibt es weniger Manpower als bei den Bundesligisten und deswegen auch weniger Trainingseinheiten. Dennoch verfügt das JLZ über interessante Talente.
Beispiel gefällig? Carsten Stammermann coacht seit 2018 die U15 des JLZ in der Regionalliga. Schon jetzt haben sieben seiner Spieler (!) den Weg zu Ausbildungszentren höherklassiger Vereine gefunden: Fin Tiedeken (Werder Bremen), Yigit Karademir, Rexhep Neziraj, Amin Muja (alle Schalke 04), Simon Hoffmann (RB Leipzig/Fortuna Düsseldorf), Szabolcs Szitai (Hannover 96) und Niklas Niehoff (Holstein Kiel). Wären sie alle geblieben, könnte die Bundesliga im Emsland mal wieder mehr als ein Traum sein.
Sutki Muja
Der Meppener Amin Muja mit dem Leiter der Schalker Knappenschmiede Mathias Schober.
Doch vom JLZ profitieren nicht nur höherklassige Clubs und Topspieler. Ein Trio zählt zum Kader des SV Meppen, noch mehr zahlt sich die Arbeit für die anderen Vereine in der Region aus. Sie verfügen über einen großen Pool gut ausgebildeter Kicker, die den Unterschied machen können.