Sportfreunde Lotte: Aufstieg perfekt SF Lotte: Nach starkem 2:0 endlich in der 3. Liga

Von Christian Detloff und Michael Jonas | 29.05.2016, 19:09 Uhr

Mit einer bärenstarken Vorstellung vor 22000 Zuschauern in Mannheim haben sich die Sportfreunde Lotte den Traum vom Aufstieg in die 3. Liga erfüllt. Das glatte 2:0 beim SV Waldhof war der verdiente Lohn und die Krönung einer außergewöhnlichen Teamleistung über die gesamte Saison.

Gleich in der ersten Minute fuhr den Lottern der Schreck in die Glieder: Ibrahimaj kam im Strafraum frei zum Schuss, verfehlte das Tor nur ganz knapp – das hätte der Traumstart sein können für den Ex-Bundesligisten, der von knapp 25000 Zuschauern von Beginn an nach vorn gepeitscht wurde.

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Eine knappe Viertelstunde mussten die Sportfreunde defensive Schwerstarbeit leisten, um einen Rückstand zu vermeiden; große Torchancen ließ die Abwehr um Gerrit Nauber nicht mehr zu. Immer besser fand der Westmeister ins Spiel, suchte nun zielstrebig den Weg zum Mannheimer Tor.

Dann kam der große Doppelschlag, angekündigt quasi von einem nicht geahndeten, elfmeterreifen Foul von Mühlbauer, der den einschussbereiten Rosinger zehn Meter vor dem Tor umriss (22.). (Weiterlesen: Wünsche von Ex-Sportfreunden: Maik Walpurgis: „Sportfreunde Lotte steigen auf“ )

Die Lotter hielten sich mit Protesten auf, sondern schlugen eiskalt zu: Granatowski setzte sich über die linke Seite im Strafraum durch und schlenzte das Leder perfekt ins lange Eck – ein Traumtor, die Führung in der 24. Minute.

Der Jubel im Gästeblock war noch nicht verklungen, da stand es schon 2:0 für die Sportfreunde: Ein langer Ball von Nauber, eine Kopfballverlängerung von Freiberger in den Lauf von Rosinger, der sich mit technischer Finesse und Körperkraft gegen zwei Mannheimer durchsetzte und den Ball maßgerecht ins lange Eck schob – ein toller Treffer (26.) zur verdienten 2:0-Führung.

Danach wurde es hektisch, die Mannheimer versuchten, den Lotter Rhythmus zu stören mit Fouls und Provokationen. Es war vergeblich, Lotte zeigte sich wehrhaft und zweikampfstark, was auch die Gelben Karten für Nauber und Langlitz. In die Pause ging es mit einer verdienten 2:0-Führung.

Nach dem Wechsel stürmten die Mannheimer auf die eigene Fankurve zu – doch besser, druckvoller wurde das Angriffspiel des Südwestmeisters nicht – auch nicht nach der Einwechslung von Mombongo-Dues, den im Sommer 2015 der VfL gewogen und für zu leicht befunden hatte.

Die Mannheimer drängten, die Sportfreunde konterten – und wie: Der überragende Al-Hazaimeh legte nach einer Stunde auf für Rosinger, der den Ball aus sechs, sieben Metern nur noch ins leere Tor schieben musste. Doch der Ball versprang, Rosinger verfehlte das Tor.

Zehn Minuten später hatte Hettich bei einem Konter und nach einem Pass das 3:0 auf dem Fuß, doch sein Abschluss aus kurzer Distanz war zu unplatziert, so dass Torwart Cetcin halten konnte. Hettich war eingewechselt worden für den verletzten Wendel, der den Platz unter skandalösen Umständen verlassen: Obwohl nach einer Kopfverletzung sichtlich benommen und schwankend, bewarfen ihn Waldhof-Chaoten aus der Mannheimer Fankurve.

Die Lotter blieben kühl auch in der Schlussphase; wirklich in Gefahr geriet die Mannschaft von Trainer Ismail Atalan nicht mehr. Der darf sich nun Aufstiegstrainer nennen und hat einen Platz im nächsten Fußballlehrer-Lehrgang sicher.

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