Anordnung des Schiedsrichters Vor Derby gegen VfL in Lotte: Platz verkleinert, Eis ausgesperrt

Von Christian Detloff und Stefan Alberti | 18.02.2018, 22:59 Uhr

Die Sportfreunde Lotte und ihr Rasen haben kuriose Kapitel geschrieben. Das jüngste gab es im Derby gegen den VfL Osnabrück (2:3) – erstmals auf dem im Sommer 2017 verlegten Hybridrasen. Wegen des an den Seiten besonders stark vereisten Untergrunds wurde das Spielfeld kurzfristig verschmälert.

Beide Außenseiten des Rasens bekommen im Frimo-Stadion nur wenig Sonne ab. Entsprechend gefroren, glatt und gefährlich hart war dort am Sonntag nach den niedrigen Temperaturen der vorangegangenen Nächte der Untergrund. Weil Schiedsrichter Robert Kampka die Gesundheit der Spieler als gefährdet ansah, verlegte er die Seitenlinien jeweils rund zweieinhalb Meter nach innen. Die Linien mussten neu gezogen und die Eckfahnen versetzt werden. Kampka pfiff das Spiel mit rund fünfminütiger Verspätung an. Anstatt den gewöhnlichen 66 Metern war das Spielfeld im Lotter Rund diesmal 61 Meter breit. Laut DFB-Regularien muss es mindestens 45 Meter breit sein.

„Wir hatten die Rasenheizung am Dienstag angestellt, hatten dann aber einen Druckabfall im System, den wir nicht mehr rechtzeitig beheben konnten“, erklärte Lottes Macher Manfred Wilke nach dem Spiel: „Die Reparatur steht in der nächsten Woche an.“

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„Für mich war vorher völlig unbekannt, dass man das Spielfeld verändern kann“, wunderte sich VfL-Trainer Daniel Thioune: „Die Platzverhältnisse waren auf der Außenbahn katastrophal. Beide Mannschaften haben es aber angenommen. Reguläre Bedingungen waren es nicht.“ Auch Andreas Golombek, Coach der Sportfreunde Lotte, hätte sich gerade nach den starken Heimauftritten seiner Mannschaft zuletzt einen besser bespielbaren Rasen gewünscht. „Das war nicht schön für uns, weil wir nicht so viel Platz hatten. Aber ich mache die Bedingungen jetzt nicht für unsere Niederlage verantwortlich.“

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Seine Spieler hielten es ähnlich. Und so beschwerten sich vornehmlich die Gästeakteure über den misslichen Untergrund: „Beim Aufwärmen hatte ich das Gefühl: Es wäre schon grenzwertig, wenn auf diesem Boden angepfiffen wird“, sagte Siegtorschütze Tim Danneberg: „Dort, wo keine Sonne war, war der Rasen komplett tiefgefroren. Je länger die Sonne schien, umso besser wurde es.“ Auch Rechtsverteidiger Bashkim Renneke fand die Bedingungen grenzwertig: „Es war heute sehr schwer für mich auf der Außenbahn.“

VfL-Linksverteidiger Konstantin Engel machte derweil auf dem gefrorenen Untergrund besonders schmerzhafte Erfahrungen: „Ich habe versucht, mit meiner Rippenprellung auf die Zähne zu beißen. Doch das war auf diesem glatten Rasen leider nicht leicht – nach jedem Ausrutscher tat mir alles weh.“

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