0:4 gegen den neuen Spitzenreiter Phönix Lübeck eine Nummer zu groß für den SC Spelle-Venhaus

Von Finn Determeyer | 10.09.2023, 19:02 Uhr

Fußball-Regionalligist SC Spelle-Venhaus hat sich mit 0:4 vor heimischer Kulisse dem Favoriten Phönix Lübeck geschlagen geben müssen. Der Aufsteiger kassierte damit die nun sechste Niederlage in Folge und bleibt Tabellenschlusslicht.

Wie schon so oft in den vergangenen Wochen holte sich die Speller Mannschaft um Trainer Hanjo Vocks nach Spielschluss einige Schulterklopfer ab. Denn erneut zeigten die Emsländer eine engagierte Leistung und verlangten den Gästen einiges ab. Vocks wusste die Niederlage im Nachgang realistisch einzuordnen: „Phönix ist der verdiente Sieger. Man hat heute ihre große Klasse gesehen.“

Dämpfer gleich zu Beginn

546 Zuschauer hatten sich trotz sengender Nachmittagshitze im Getränke-Hoffmann-Stadion eingefunden - und sahen wie sich die Hausherren gleich zu Beginn die kalte Dusche abholten. Nach sechs Minuten brachte der ehemalige Meppener Haris Hyseni die Lübecker in Führung. Spelle schüttelte sich nur kurz und kam in Person von Niklas Oswald fast zum postwendenden Ausgleich. Sein Distanzschuss flog nur haarscharf am Pfosten vorbei. Nach einer knappen halben Stunde blitzte dann wieder die ungemeine individuelle Qualität der Gäste auf. Morten Knudsen (als Jugendspieler bei Inter Mailand unter Vertrag) traf aus 25 Metern traumhaft in den Winkel zum 0:2. Mattis Niemann im Speller Kasten flog vergeblich.

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SC Spelle-Venhaus - 1. FC Phönix Lübeck 0:4 (0:2)

Spelle: Niemann - Dosquet, Ahillen, Elpermann - Jesgarzewski, Landwehr (57. Nichau), Elfert, Oswald (67. Wranik), Lenz (84. Tepper) - Ar. Popov (57. An. Popov) - Kemna (76. Winnemöller).

Speller Bank: Lindemann (Tor), Ahrens, Wittenbernds.

Lübeck: Leonhard - Bock, Damsgaard, Ntika, Bennetts (70. Meier) - Knudsen, Taritas (67. Lippegaus), Berger (63. Obushnyi), Sadrifar - Hyseni (70. Ihde), Fritzsche (76. Sendzik).

Tore: 0:1 Hyseni (6.), 0:2 Knudsen (28.), 0:3 Bock (56.), 0:4 Fritzsche (66.).

Gelb: 37. Kemna, 45. Landwehr, 45. Vocks (Trainer)/-.

Zuschauer: 546.

Schiedsrichter: Florian Pööter (Hamburg).

Nächstes Spiel: Das bestreitet Spelle am Sonntag, 17. September 2023, um 13.30 Uhr bei Holstein Kiel II.

In der Folge setzten die Gäste sich mehr und mehr in und um den Speller Strafraum fest. Niemann musste noch mehrfach zupacken, richtig zwingende Großchancen kamen aber nur selten zustande. „Die Qualität von Lübeck war auch in der Effizienz sichtbar“, sah auch Vocks keine Chancenflut der Gäste.

Spelle kommt stark aus der Pause

Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer die beste Phase der Hausherren. Spelle war bissig in den Zweikämpfen und luchste Lübeck mehrfach den Ball im Spielaufbau ab. Besonders der flinke Außenverteidiger Janik Jesgarzewski wurde mehrfach aus dem Zentrum heraus in Szene gesetzt - seine Hereingaben fanden allerdings keinen Abnehmer. Die größte Chance vergab Adrian Lenz in der 53. Minute. Lübecks Torwart Jakob Leonhard hatte nach einem langen Ball sein Tor verlassen und stieß mit Lenz zusammen. Über den Umweg Jip Kemna kam der Ball zurück zu Lenz, der die Kugel aber im Fallen neben das Tor setzte.

Ausgerechnet in diese starke Phase hinein entschieden die Lübecker mit dem dritten Tor das Spiel. Spelles Leon Dosquet unterlief ein Fehlpass im Spielaufbau. Leander Fritzsche brach bis zur Grundlinie durch und brachte eine harte, flache Hereingabe vorher. Corvin Bock musste nur noch den Fuß hinhalten. „Wir sind gut aus der Halbzeit gekommen. Durch Lübecks Qualität fliegt uns dann dieser Fehler im Aufbau um die Ohren“, ärgerte sich Vocks.

„Haben eine realistische Chance in dieser Liga“
Hanjo Vocks
Trainer, SC Spelle-Venhaus

Denn damit war der Deckel drauf auf der Partie. Leander Fritzsche stellte in der 66. Minute noch den Endstand her. „Natürlich ist es frustrierend, so hoch zu verlieren. Aber ich habe heute viele gute Passagen und auch starke Aktionen einzelner Spieler gesehen. Wir werden immer weiter machen und glauben auch, dass wir eine realistische Chance in dieser Liga haben und bald anfangen zu punkten“, gab sich Vocks kämpferisch.

Lübecks Trainer von Atmosphäre angetan

Christiano Dinalo Adigo, Trainer von Phönix Lübeck, sprach im Nachgang zwei Komplimente aus. Eines an seine Mannschaft, die nach dem super Saisonstart und sensationellen Sieg über Drittligist VfB Lübeck am vergangenen Mittwoch nicht abgehoben ist und in Spelle von Anfang an konzentriert zu Werke ging. Und ein zweites Kompliment an das Publikum in Spelle. „Die Atmosphäre hier ist klasse. Die Zuschauer sind sehr, sehr fair, das ist nicht überall selbstverständlich“, so Dinalo Adigo.

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