Kickboxer Oliver Schawe hat seiner ohnehin schon beeindruckenden Titelsammlung zwei weitere außergewöhnliche Erfolge hinzugefügt. Der Wallenhorster erfüllte sich einen großen Traum und gewann beim weltgrößten Kickbox-Turnier, den US Open in Miami sowie kurz danach bei den Vegas Open in Las Vegas. Für Schawe der krönende Abschluss einer überaus erfolgreichen Karriere.
Mit einem mehrköpfigen Team um Sponsor Winfried Raithel war Schawe bereits eine Woche vor dem ersten Wettkampf zwecks Akklimatisierung in die USA geflogen. Der 46-jährige hatte dabei immer noch mit den Auswirkungen seines Anfang des Jahres erlittenen Kreuzbandrisses zu kämpfen. Doch wie schon bei den Weltmeisterschaften Anfang Mai in Portugal hatte sich Schawe erneut bestens vorbereitet und marschierte mit starken Leistungen durch die Schwergewichtsklasse der Profis beim mit über 8000 Kämpfern größten Turnier dieser Art weltweit. Von sechs Kämpfen beendete er drei vorzeitig, wobei ihn sein Finalgegner aus den USA auf eine besonders harte Probe stellte. „Ich bin überglücklich und sehr stolz. Dieser Titel ist was ganz Besonderes“, meinte Schawe, dessen USA-Trip damit aber noch lange nicht beendet war.
Eine Woche nach den US Open stand mit den Vegas Open im Spielerparadies schlechthin das nächste Highlight auf dem Programm. „Bis Mittwoch konnte ich vor Schmerzen kaum laufen und hatte die Vegas Open schon abgeschrieben, doch die physiotherapeutische Betreuung vor Ort hat super Arbeit geleistet. Ab Donnerstag ging die Schwellung im Knie zurück und ich fing an zu hoffen doch noch starten zu können“, erklärte Schawe. Diese Hoffnung erfültte sich, auch dank der Disziplin und Willensstärke des Athleten. „Mit einem Tapeverband, Bandage und zusammen gebissenen Zähnen habe ich es dann gemacht. Das Risiko war zwar groß, aber es ist halt auch was ganz Besonderes in Vegas zu kämpfen“, meinte der Wallenhorster, der sich auch bei diesem Turnier durchsetzte und damit den maximalen Erfolg in den USA feierte.
Für Schawe soll es nach zehn Weltmeistertiteln und unzähligen weiteren Siegen der Abschluss einer außergewöhnlichen Karriere gewesen sein. „Auf dem Niveau macht das Knie nicht mehr mit und auf Dauer muss ich ja noch als Trainer in meiner Schule fit sein und eine OP möchte ich vermeiden. Also werde ich mich aus dem Wettkampfgeschehen als aktiver Kämpfer zurückziehen“, meinte der Besitzer einer Kampfsportschule mit einer kleinen Einschränkung: „Die Option auf einen Profikampf im nächsten Jahr lasse ich mir weiterhin offen. “