Elfjähriger Kampfsportler top WM-Titel für Marlon Schütze aus Neuenkirchen

Von Sascha Knapek | 08.11.2013, 19:00 Uhr

Im vergangenen Jahr reichte es für Marlon Schütze bei seiner ersten WM-Teilnahme in Orlando/Florida bereits zur Bronzemedaille. Ende Oktober setzte der Nachwuchs-Kampfsportler aus Neuenkirchen nun auf der griechischen Insel Kreta sogar noch einen drauf. Der Elfjährige gewann in seiner Paradedisziplin Taekwondo Gold und sicherte sich darüber hinaus im Kickboxwettkampf die Silbermedaille.

In der Altersklasse der Zehn- bis Zwölfjährigen trat Marlon 2013 in zwei Disziplinen an. Der Neuenkirchener hatte sich im Vorfeld nicht nur im Taekwondo für die Weltmeisterschaft qualifiziert, auch im Kickboxen sammelte der Elfjährige bei diversen Wettbewerben so viele Punkte, dass er an der WM auf Kreta teilnehmen durfte.

Nach der Bronzemedaille im vergangenen Jahr verbesserte sich Schütze im Taekwondo um zwei Plätze. Im Finaldurchgang erhielt er die Höchstwertung der Punktrichter und stieg auf dem Siegertreppchen zwei Stufen höher als noch in Orlando. „Das war ein sehr gutes Gefühl“, erinnert sich Marlon, der alle elf Kontrahenten hinter sich ließ, freudestrahlend. Erwarten konnte man die Goldmedaille dabei nicht unbedingt. „Sogar sein Trainer war äußerst positiv überrascht“, erzählt der stolze Vater Manfred Schütze.

Neben dem Taekwondo-Wettkampf, der bis zum Alter von 14 Jahren gegen unsichtbare Gegner ausgetragen wird, stand für Marlon in Kreta eine weitere Disziplin auf dem Programm. Im Kickboxen ging es dabei nicht wie im Taekwondo um eine Art Kür, die gelaufen werden muss, sondern hier treten die Teilnehmer im direkten Duell gegeneinander an.

Nach drei Siegen in Folge traf Schütze im WM-Finale auf den ebenfalls aus Deutschland kommenden Roman Zielke. Am Ende blieb Marlon die Silbermedaille und somit eine weitere Trophäe, die sein mit Pokalen, Urkunden und Medaillen gespicktes Kinderzimmer in Neuenkirchen schmückt.

Wie weit Schütze in seiner Sportart schon ist, zeigt auch die Tatsache, dass der Elfjährige bereits den schwarzen Gürtel inne hat. Normalerweise darf man die Prüfung erst mit 16 Jahren ablegen, aber Marlon holte sich von Großmeister Ko Young-Jae eine Ausnahmegenehmigung. Im Februar nahm der Nachwuchs-Kampfsportler (damals noch zehnjährig) erfolgreich an einem Lehrgang des Koreaners teil und ist seitdem Träger des Leistungsgrades „erster Dan“.

Wo die WM im nächsten Jahr stattfinde, stehe noch nicht fest, erklärt Manfred Schütze. Was jedoch feststeht, ist, dass Marlon unbedingt wieder am Start sein möchte. Im September hat er mit dem deutschen Meistertitel im Taekwondo und dem zweiten Platz im Kickboxen schon den Grundstein dazu gelegt.

Der ehrgeizige Elfjährige trainiert sechsmal in der Woche und geht selbst bei mehr als 30 Grad lieber in die Trainingshalle der Kampfsportschule Schawe in Wallenhorst als ins Schwimmbad. „Nur die Schule, die darf unter dem Pensum nicht leiden, darauf achten wir genau“, versichert Vater Manfred Schütze.

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