Entlarvende Aussagen in ZDF-Doku Schwulsein als Schaden - Katars Maske verrutscht schon vor der WM

Meinung – Susanne Fetter | 08.11.2022, 21:03 Uhr 1 Leserkommentar

In der ZDF-Dokumentation „Geheimsache Katar“ erklärt der ehemalige katarische Fußballer Khalid Salman, was er über Homosexualität denkt. Katars Maske verrutscht schon jetzt vor Beginn dieser Weltmeisterschaft - ein Kommentar.

Geistiger Schaden, Sünde, Verbotenes – bei einem Tee sagt Khalid Salman, was er über Homosexualität denkt. Von sich aus spricht der einstige Fußball-Nationalspieler Katars in einem Interview mit ZDF-Reporter Jochen Breyer das Thema an.

Mit seinen Ansichten fühlt sich der WM-Botschafter derart im Recht, dass er sich nicht einmal von einem vom Organisationskomitee des Turniers beauftragten Beobachter bremsen lässt.

Menschenrechte haben nichts mit Kultur zu tun

Wie gerne die FIFA das Thema verschweigen würde, belegt die Szene auch. Über Fußball kann gerne geredet werden. Aber doch bitte nicht über mehr. Es ist ein Verdienst Breyers, der nachfragt, weil er die Worte, die in Katar viele wählen, um schwierige Themen zu umschiffen, durchschaut: „Alle sind hier willkommen, sie müssen nur unsere Kultur respektieren und unsere Regeln beachten.“

Unterwegs im Land des WM-Gastgebers: Gibt es wirklich keine Sklaven in Katar?

Klingt doch vernünftig – oder nicht? In vielen Fällen, für die Katar in der Kritik steht, ist die Argumentation schlicht falsch. Lesben, Schwule, Bisexuelle oder Transgender-Menschen staatlich zu diskriminieren, Frauen zu unterdrücken und Migranten unter zum Teil katastrophalen Bedingungen arbeiten zu lassen, ist kein Kulturgut. Das verstößt gegen elementare Menschenrechte.

Katars Maske verrutscht schon jetzt – und das wird noch öfters passieren.

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1 Kommentar
Martin Lembert
Hat denn irgendjemand etwas anderes erwartet? Und Katar ist nicht das einzige Land, in dem die Regeln so sind. Übrigens: noch vor 30 Jahren war es in Deutschland nicht viel anders, was Homosexualität betrifft