„One Love“-Binde: DFB knickt vor FIFA ein
Der Deutsche Fußball-Bund knickt beim Thema „One Love“-Binde vor der FIFA ein. Warum eigentlich? Wovor hat der DFB denn Angst? Die Nationalmannschaft des Irans macht vor, wie man starke Zeichen setzt.
Bei der FIFA gibt es also keinen Platz für die Liebe. Gut, das hatte man schon ahnen können. Jetzt will sie sie sogar aus den WM-Stadien verbannen und droht den europäischen Verbänden mit Sanktionen, sollten ihre Kapitäne die „One Love“-Binde tragen.
Keine „One Love“-Binde - was sagt der DFB dazu?
Gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, für Frauen- und Menschenrechte steht das Symbol. Alles Werte, für die die FIFA eintritt – zumindest gibt sie es vor. In Katar wolle sie lieber eigene Botschaften senden, sagt sie. Die echte Botschaft lautet: Wagt es nur nicht, euch zu widersetzen! Sonst...
Wovor hat der DFB eigentlich Angst?
Ja, was eigentlich? Warum nicht in den Machtkampf ziehen und schauen, was passiert? Warum nicht zusammenstehen und die Sanktionen aushalten – wenn sie rechtlich überhaupt haltbar sind? Die FIFA würde sich doch nur selbst entlarven, würde sie ihre Schiedsrichter anweisen, die Spieler mit Gelb zu bestrafen.
Und wenn sie es tut, wieso nicht kreativ reagieren? Lasst die Kapitänsbinde doch einfach kreisen! Fliegt einen Friseur ein und färbt euch die Haare in Regenbogenfarben! Die Verbände, die jetzt Flagge zeigen, könnten weit mehr gewinnen als einen WM-Titel. Stattdessen knickt Europa, das Zentrum der Fußball-Macht, ein, weil ihre Vertreter das Risiko scheuen.
Was Mut bedeutet, hat die iranische Mannschaft gezeigt. Ihr Schweigen bei der Nationalhymne war ein beeindruckender Moment, der zu Tränen rührte. Mutige Männer, die mutige Frauen unterstützen im Protest gegen ein grausames Unrechtsregime. Ihnen droht in der Heimat weit mehr als eine Gelbe Karte. Das ist ein Zeichen.