Werder Bremens Trainer Viktor Skripnik ist mit den Bremer Bundesligaprofis im Trainingslager in Belek bisher zufrieden. Allerdings weiß er auch, dass in den kommenden Tagen und Wochen noch viel Arbeit wartet.
Es kommt im Fußball ja eher selten vor, dass ein Spieler kritischer ist als sein Trainer; am Freitag war das in Belek allerdings der Fall. Werder Bremen hatte den ersten Test des Winters mit einem 3:2 gegen Energie Cottbus gerade mit Mühe bestanden, als Neuzugang Levin Öztunali durchaus mahnende Töne nach seinem ersten Spiel in grün-weiß anschlug. „Wir müssen noch einiges verbessern“, meinte der 18-Jährige, „dafür haben wir im Trainingslager jetzt ein paar Tage Zeit.“ Rund zwei Stunden später, nach dem 3:1 gegen den SC Al-Fujairah aus den Vereinigten Arabischen Emiraten im zweiten Teil der Doppelschicht, war Trainer Viktor Skripnik deutlich positiver gestimmt als Youngster Öztunali: „Ich bin sehr froh über die beiden Siege. Die Jungs haben nach den Rückständen eine gute Reaktion gezeigt.“
Skripnik spricht von „Unterschieden im Fitnesszustand“
Die Analysen passten eigentlich beide. Die Bremer Bundesligaprofis, die sich gestern im Training mit Fußballtennis vergnügten, wirken entschlossen, aber noch nicht wieder in Hochform – was angesichts des frühen Zeitpunkts in der Vorbereitung nicht weiter überrascht. „Die Jungs haben zum Teil einen unterschiedlichen Fitnesszustand“, stellte Skripnik fest. Wichtig sei, dass sich noch keiner verletzt hat. Jedenfalls abgesehen von kleineren Blessuren, die Davie Selke (Schmerzen im Oberschenkel), Assani Lukimya, der gegen Al-Fujairah einen Pferdekuss abbekommen hatte, und Maik Lukowicz (Rückenprobleme) gestern zum Aussetzen zwangen. Das Trio ließ sich individuell behandeln.
Lob für die Körpersprache
Neben der körperlichen Form will Skripnik in der Türkei auch an der Psyche arbeiten. Mut und Angriffslust will der Ukrainer seinen Spielern einimpfen; so weit, so der Coach, sehe das ganz gut aus: „Wir haben bisher das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Aktiv spielen und immer den Weg nach vorne suchen.“ Das sei eine Sache des Kopfes. „Der Einsatzwille und die Körpersprache müssen stimmen. Die Bereitschaft, in die Zweikämpfe zu gehen, muss da sein“, erklärt er und sagt mit Blick auf die Testspiele: „Das hat meine Mannschaft super angenommen.“
Kroos und Junuzovic auffällig
Für tiefgreifende Erkenntnisse, auch in Sachen Mannschaftsaufstellung, ist es freilich noch zu früh. Im Testspiel-Doppelpack am Freitag waren Zlatko Junuzovic mit einem Tor und einer Vorlage gegen Cottbus und Felix Kroos mit zwei Treffern gegen Al-Fujairah positiv aufgefallen. Die nächste Partie steht am Dienstag ab 14 Uhr gegen Borussia Mönchengladbach auf dem Programm.