Trainer Tredup und Heinz erklären den Erfolg Bad Rothenfelde und Voxtrup: Was die Absteiger in der Bezirksliga so stark macht

Von Malte Goltsche | 11.09.2023, 15:04 Uhr

Nach den Abstiegen aus der Fußball-Landesliga in der vergangenen Saison sind der SV Bad Rothenfelde und der VfR Voxtrup stark in die Bezirksliga gestartet. Beide haben dafür eine ähnliche Grundlage definiert, wie die Tabelle zeigt - und die beiden Trainer Marko Tredup und Alexander Heinz erklären.

Abstiege sind im Fußball immer eine Zäsur. Mannschaften brechen auseinander, die Stimmung ist im Keller und ein Neuanfang nötig. Der Prozess braucht Zeit - oder doch nicht? In der Bezirksliga zeigen zwei regionale Vertreter, dass es auch anders geht. Die Trainer Marko Tredup und Alexander Heinz haben mit dem SV Bad Rothenfelde, beziehungsweise dem VfR Voxtrup einen hervorragenden Saisonstart in der Bezirksliga hingelegt. Die Grundlage für beide: stabile Abwehrreihen.

Die Bad Rothenfelder stehen nach sieben Spielen bei sieben Siegen und nur vier Gegentoren, am Wochenende gab es einen 4:1-Sieg bei Viktoria GMHütte. Voxtrup verlor zwar einmal unglücklich beim 0:1 in Glandorf, hat aber alle sechs weiteren Spiele gewonnen - und nur zwei Tore kassiert. Am Sonntag gab es beim 2:0-Erfolg gegen den SV Bad Laer das dritte „Zu Null“ in Folge. Einig sind sich die beiden Trainer, dass an der Abwehrarbeit die gesamten Mannschaften beteiligt sind. „Das beginnt schon bei den Jungs vorne“, sagt Bad Rothenfeldes Coach Tredup.

Heinz ordnet die bislang beeindruckende Bilanz als „Teamleistung“ ein. „Ich kann nicht einen oder zwei Spieler rausheben“, sagt er - um dann aber doch seine Defensivsäulen zu nennen, die nach den Abgängen von Niklas Krämer (2. Mannschaft), Yannik Kamper (SV Bad Rothenfelde) und Julian Ahrens (SV Meppen II) den „Laden zusammenhalten“. Kapitän Bastian Sutmöller, Marius Marks, Philipp Maßmann und Natanael Schulte heißen Heinz‘ Defensivarbeiter. Alle vier haben teils langjährige Landesliga-Erfahrung und sind nun nach dem Abstieg vielen Gegnern im direkten Duell überlegen. „Du merkst einfach die Erfahrung aus der höheren Liga“, erklärt Heinz. „Sie machen es alle sehr routiniert.“

Etwas anders stellt sich das Tredupsche Abwehrbollwerk dar. Auch hier haben langjährige Stützen den Verein im Sommer verlassen, etwa Roman Pletnev (SC Melle) oder Konstantin Stumpe (Karriereende). Doch anders als in Voxtrup übernehmen hier inzwischen junge Talente das Kommando: der 18-jährige Außenverteidiger Robin Schröder, der im Sommer aus Rheine kam, oder Torwart Paul-Lennart Preuß. Der 21-Jährige kam im Sommer vom TSV Westerhausen aus der 1. Kreisklasse und ersetzt die verletzte Nummer eins Tom Planitz bislang fehlerlos. „Er ist lernbegierig und macht seine Sache sehr gut“, lobt Trainer Tredup, der aber auch auf einige erfahrene Spieler baut. Neben Kapitän Julian Strieder sind das vor allem Neuzugang Alexander Bulanov (vom SC Peckeloh), Felix Gelhot und der Ex-Voxtruper Kamper.

Grundsätzlich sind Tredup und Heinz natürlich mit dem Saisonstart zufrieden. Doch Verbesserungspotenzial haben sie dennoch identifiziert. „Mit dem Ball müssen wir uns noch verbessern. Und wir müssen an der Kommunikation arbeiten“, sagt Tredup. Aber: Es sei gut, dass man trotz der makellosen Bilanz noch Ansätze hat, um weiter konzentriert zu arbeiten. Ganz ähnlich ist es bei den Voxtrupern. Heinz spricht von einer „Transferleistung“, die in der neuen Liga zu erbringen sei: Sein Team sei offensiv nun deutlich mehr gefordert. „Die Gegner geben dir den Ball, da darfst du wenig Fehler machen“, sagt er. Die Defensive bleibe aber stets die Basis: „Denn wir haben auch nicht den Knipser vorne. Wir können die Spiele deshalb nicht mit übermäßig vielen Toren gewinnen.“

Aber wessen Abwehrreihen eben so dicht halten, der braucht eben kein Offensivfeuerwerk. Zündet denn einer von beiden Clubs die nächste Stufe Richtung Aufstieg? „Wir wollen eine vernünftige Runde spielen, auch vorne dabei sein. Aber auch nach sieben Spielen kann man noch nicht sagen, wo die Reise hingeht“, sagt Tredup etwas zurückhaltend. Kollege Heinz will sich zwar ebenfalls nicht festlegen, nimmt jedoch immerhin das „A-Wort“ in den Mund: „Wenn wir das jetzt als klares Ziel ausrufen, wirkt es natürlich schlecht, wenn man es nicht schafft. Aber: Wir wollen oben um den Aufstieg mitspielen. Und wenn es nicht klappt werden wir nicht extrem enttäuscht sein, sondern es nächstes Jahr wieder probieren.“ Am kommenden Wochenende spielen die beiden Absteiger übrigens gegeneinander (Sonntag, 15 Uhr). Ein 0:0 würde angesichts der bisherigen Bilanz nicht völlig überraschen.

Bezirksliga Weser-Ems 5:
Tabelle 2023/2024
TeamPlatzTeamSpiele Tore Punkte
1 SV Bad Rothenfelde 10 22:5 28
2 VfR Voxtrup 9 19:2 22
3 SSC Dodesheide 8 26:11 22
4 Tus Eintr. Rulle 9 30:16 20
5 TSV Venne 10 26:16 19
6 Türkgücü SC 10 19:18 16
7 BW Hollage 10 17:18 16
8 SV Viktoria 08 Georgsmarienhütte 10 20:19 15
9 SF Lechtingen 11 21:20 14
10 TUS Berge 10 14:15 14
11 SC Glandorf 9 11:15 14
12 SV Quitt Ankum 10 20:26 13
13 SV Bad Laer 9 11:15 9
14 SC Lüstringen 10 21:29 7
15 Hagener SV 11 19:28 7
16 TSV Wallenhorst 10 8:25 6
17 Spvg. Fürstenau 10 9:16 5
18 Osnabrücker SC 10 14:33 4
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