14 Zuhörer haben an der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates Twist am Donnerstag teilgenommen. Die meisten interessierten sich für zwei Themen: Zum einen den Breitbandausbau in Twist und zum anderen die angespannte Situation in der Kindertagesstätte St. Marien.
Bürgermeister Ernst Schmitz stellte den Sachverhalt dar. In der Kita St. Marien in Twist-Bült gibt es 125 Kita-Plätze. Aufgrund der Geburtenzahlen würden ab Sommer 2019 mutmaßlich 131 Mädchen und Jungen aus den Ortsteilen Bült, Adorf und Neuringe die Kita besuchen wollen. Im Gegenzug gebe es in der Kita St. Ansgar ab 2019 voraussichtlich 17 freie Plätze. Dabei weist die Gemeindeverwaltung darauf hin, dass im Anschluss an die Kita-Zeit die Kinder aus den Ortsteilen Bült und Neuringe zur Marienschule gehen, während Kinder aus Adorf die dortige Grundschule besuchen. Während es bei den Schulen feste Einzugsbereiche gibt, fehlt eine solche Regelung für die Kitas. Nach längerer Diskussion fasste der Gemeinderat jedoch keinen Beschluss. Es sei vielmehr an der katholischen Kirche als Träger beider Kitas, eine Lösung zu finden.
Wechsel alternativlos
Schmitz wies aber bereits auf Härtefallregelungen hin: „Wir wollen nicht, dass ein älteres Kind aus Adorf noch die Kita St. Marien besucht, während das jüngere Geschwisterkind in St. Ansgar betreut wird.“ Zugleich sagte er, dass Gemeinde und Kirchengemeinde im regen Austausch stünden. Die Gemeindeverwaltung werde gerne an den Gesprächen mit Eltern teilnehmen. Auch CDU-Ratsherr Dirk Hake, der selbst betroffener Vater ist, wünscht sich, „dass sich die Verantwortlichen zusammensetzen“. Für die Eltern habe es bislang durchaus „ein Geschmäckle“. Sie fühlten sich überfahren und nicht ausreichend informiert. Nach seinen Angaben führe St. Marien eine „Prioritätenliste“ bei der Anmeldung der Kinder. Für Anna van der Stad (SPD) steht hingegen fest: „Ich sehe den Wechsel es als alternativlos an, wenn die eine Kita voll ist.“
Kitas zu klein
Nicht zuletzt wegen des Rechtsanspruches auf einen Kita-Platz platzt jedoch nicht nur die Kita St. Marien aus allen Nähten. Auch die Kita St. Hermann-Josef benötigt zusätzliche Räumlichkeiten. Hier zeichne sich nach den Anmeldungen ab, dass ab dem Sommer 74 Mädchen und Jungen die Kita und 29 Kinder die Krippe besuchen wollen. Dabei gebe es nur 75 Kita- und 15 Krippenplätze. Um die Misere aufzufangen, beschloss der Gemeinderat einstimmig für zwei Jahre eine Containerlösung. Die Anlage soll eine Krippengruppe und weitere notwendige Räume beherbergen. Die Mietkosten von 12.500 Euro teilen sich die Gemeinde Twist mit 4250 Euro und die Stadt Meppen mit 8250 Euro. Nach Angaben von Schmitz wird die Kita St. Hermann-Josef zu 34 Prozent von Twister Kindern aus Ortsteilen Rühlerfeld und Rühlermoor sowie zu 66 Prozent von Meppener Mädchen und Jungen aus Rühle besucht.
Schnelles Internet
Johannes Geers von innogy TelNet stellte im Gemeinderat den Ausbau des Breitbandes für die vier Ortsteile Hebelermeer, Schöninghsdorf, Rühlerfeld und Neuringe. In dieser Reihenfolge werden in den kommenden Monaten die Glasfaseranschlüsse im Erdreich verlegt. „410 Haushalte können einen kostenlosen Glasfaseranschluss bekommen“, sagte Geers. Seine Mitarbeiter würden vorab immer jeden Anschlussnehmer persönlich aufsuchen und informieren. Den Anschluss erhält nur, wer zuvor die Eigentümererklärung unterschrieben hat. Anfang 2019 will innogy alle Glasfaserkabel bis ins Haus verlegt haben. Dabei kann später jeder selbst wählen, welchen Versorger er dann letztendlich wählt. Innogy ist ein möglicher Anbieter. „Bürgermeister Ernst Schmitz sagte: „Alle weißen Flecken mit einem Anschluss unter 30 Mbit/s werden in den vier Ortsteilen versorgt.“ Die Gemeinde beteilige sich an den Ausbaukosten mit 402.000 Euro: CDU-Ratsherr Heinz Deters sprach von einer „großen Freude für Twist“.