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So begründet er den Antrag Sögel: Grünen-Ratsherr Günter Bröker will Hundesteuer abschaffen

Von Christian Belling | 12.09.2023, 06:14 Uhr 4 Leserkommentare

Wer einen Hund besitzt, muss Steuern an die jeweilige Gemeinde oder Stadt zahlen. Bislang auch in Sögel. Das will Grünen-Ratsherr Günter Bröker jetzt ändern.

Unter dem Titel „Abschaffung/Aussetzung der Hundesteuer in der Gemeinde Sögel“ stellt Bröker seinen Antrag, mit dem sich nun der Gemeinderat zu befassen hat. Wie der Kommunalpolitiker ausführt, nimmt die Hümmlinggemeinde rund 10.000 Euro Hundesteuer im Jahr ein. „Da müsste man noch die Verwaltungskosten, Personalkosten und Portokosten abziehen. Und ob wirklich alle Hunde in Sögel bei der Hundesteuer berücksichtigt werden, darf auch bezweifelt werden“, so Bröker.

Hund als „Schlüssel zu sozialen Kontakten“

Nach Worten des Grünen-Ratsherrn würden insbesondere Senioren, Alleinstehende und Kinder den tierischen Freund auf vier Beinen mögen. „Ein Hund ist dort der Schlüssel zu sozialen Kontakten. Gerade in einer Gesellschaft, die sich immer mehr im Internet trifft, als im öffentlichen Raum.“ Die Haltung eines Hundes mit einer durch die Gemeindeverwaltung eingezogenen Hundesteuer zu belegen, hält Bröker für nicht mehr angebracht.

„Zudem werden andere Haustiere jeglicher Art nicht besteuert. Nur der Hundehalter wird zur Kasse gebeten.“
Günter Bröker
Grünen-Ratsherr in Sögel

Er begründet seinen Antrag zudem mit Blick auf die Preissteigerungen, die es derzeit in fast allen Bereichen gäbe. Durch eventuell erforderlicher Tierarztbesuche oder Impfungen werde der Hundehalter noch weiter belastet. „Zudem werden andere Haustiere jeglicher Art nicht besteuert. Nur der Hundehalter wird zur Kasse gebeten“, stellt Bröker fest. Er schlägt vor, die Hundesteuer in der Gemeinde Sögel zum 1. Januar 2024 zunächst auszusetzen.

Eine Anfrage an die Verwaltung der Hümmlinggemeinde vom 1. September mit Fragen zur Anzahl der gemeldeten Hunde in der Gemeinde Sögel, den Kosten für Hundehalter, den Einnahmen aus der Hundesteuer und deren Verwendung blieb bislang unbeantwortet.

Zum Vergleich ein Blick nach Papenburg: In der Fehnstadt sind aktuell knapp 2800 Hunde gemeldet. Wer einen Hund hält, muss Steuern zahlen. Das ist in vielen Kommunen gestaffelt, so auch in Papenburg. Hier werden für den ersten Hund 60 Euro, für den zweiten 84 und für jeden weiteren 108 Euro pro Jahr fällig. Durch die Hundesteuer fließen jährlich mehr als 170.000 Euro ins Stadtsäckel.

4 Kommentare
Franz Bröker 99555
*Schlanker Staat und Bürokratieabbau* sind immer wieder Begriffe die von Politik, Wirtschaft und Medien behandelt und gefordert werden! Doch wie sieht die Wirklichkeit aus? Ein Beispiel dafür ist die Hundesteuer in der Gemeinde Sögel. Der Betrag für einen *Ersthund* in der Gemeinde Sögel beträgt bescheidene 24,48 Euro pro Jahr,für jeden zusätzlichen *Zweithund* 36,72 Euro pro Jahr! Wahrscheinlich ...