Warenumschlag, Bilanzsumme, Investitionen: Die Raiffeisenbank Ems-Vechte hat die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorgelegt. Wird der Wachstumskurs in Krisenzeiten fortgesetzt?
Wie aus einer Pressemitteilung der Genossenschaftsbank hervorgeht, ist am Standort Dörpen die Schiffsentladung am direkten Hafenanschluss modernisiert sowie eine Fotovoltaikanlage in Betrieb genommen worden.

In Klein Berßen sei hingegen ein Tanklager im Aufbau. Außerdem liegt Vorstandsmitglied Holger Terhalle zufolge die Genehmigung für die Erweiterung des Mischfutterwerks in der Hümmlinggemeinde vor. Ein gänzlich neuer Standort wurde derweil in Lorup errichtet. Darüber hinaus wurde nach Angaben der Bank auch an den Standorten in der Grafschaft Bentheim in Laar, Hoogstede und Wilsum investiert. Im letztgenannten Ort soll ein Bürgerwindpark mit neun Windenergieanlagen entstehen.

Mit einer Bilanzsumme von 673 Millionen Euro und einem Warenumsatz von 615 Millionen Euro habe die Raiffeisenbank Ems-Vechte auch für das Geschäftsjahr 2022 eine deutliche Steigerung erzielt. „Die Raiffeisenbank Ems-Vechte ist mit ihrem Bank- und Warengeschäft gut durch diese Krise gekommen“, wird Vorstandsmitglied Josef Mescher in der Mitteilung zitiert.
Kreditnachfrage kam fast zum Erliegen
Kam die Kreditnachfrage nach einem hohen Niveau am Anfang des Jahres 2022 fast zum Erliegen, führte die Zinswende „nach einer sehr langen Durststrecke ohne Zinsen“ bei Anlegern zu neuem Zuspruch von Einlagen. Bei einer Addition aller Kredite und Einlagen betreut die Raiffeisenbank Ems-Vechte nach eigenen Angaben ein Volumen von über einer Milliarde Euro.

Die Kennzahlen für das Warengeschäft der Genossenschaft stellte Vorstandsmitglied Albert Weersmann vor. Der gesamte Warenumschlag konnte nach seinen Worten im Jahr 2022 auf über 1,1 Millionen Tonnen erhöht werden. Das entspreche insgesamt etwa 45.000 Lkw-Ladungen entspricht. Entgegen dem bundesweiten Trend lag in der Mischfuttersparte, dem Kerngeschäft der Raiffeisen Ems-Vechte, die Gesamtproduktionsmenge mit rund 756.000 Tonnen annähernd stabil auf dem Niveau des Vorjahres.
Die Raiffeisenbank Ems-Vechte ist das Ergebnis einer 2012 erfolgten Fusion von Raiffeisenbank Emsland-Mitte und Raiffeisen-Grenzland. Seit 2019 heißt die Genossenschaft Raiffeisenbank Ems-Vechte. Als Besonderheit der Genossenschaft wird das Bankgeschäft durch das landwirtschaftliche Warengeschäft ergänzt.
Sie ist in den Kreisen Emsland und Grafschaft Bentheim sowie in Teilen der Niederlande an mehr als 20 Standorten vertreten. Sie unterhält Bankfilialen, Haus- und Gartenmärkte, Kraftfutterwerke sowie Tankstellen und Raiffeisenmärkte.
735 Mitarbeiter arbeiten für Bank- und Warengeschäft und kümmern sich um die 6354 Mitglieder. Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Ems-Vechte liegt bei 673 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2022), der Warenumsatz der Raiffeisen Ems-Vechte bei 615 Millionen Euro.
Nach Angaben von Vorstandsmitglied Andreas Terfehr sind rund 38,7 Millionen Euro der Region durch Steuern, Lohn- und Gehaltszahlungen, Investitionen, Instandhaltungsmaßnahmen und Spenden zugeflossen. „Mit 735 Mitarbeitern gehören wir zu den größeren Arbeitgebern“, so Terfehr.
Für das Geschäftsjahr 2022 schüttete die Raiffeisenbank Ems-Vechte eine Warenrückvergütung von 1,3 Millionen Euro sowie eine Dividende von 315.000 Euro an die Mitglieder aus, bei einem erwirtschafteten Ergebnis von rund 4,4 Millionen Euro.