Gerade Senioren werden immer wieder zum Ziel von Betrügern. Im nördlichen Emsland werden sie nun auch beim Friseurbesuch vor den Maschen wie Enkeltrick oder Schockanruf gewarnt.
Betrugsmaschen wie sogenannte Schockanrufe, der Enkeltrick, falsche Polizeibeamte oder Handwerker und WhatsApp-Betrug sind bundesweit und auch im Emsland allgegenwärtig. Fast täglich versuchten professionelle Tätergruppen, insbesondere ältere Menschen „über‘s Ohr zu hauen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizeiinspektion Emsland-Grafschaft Bentheim.
Diese geht nun mit den Mitgliedsbetrieben der Friseur-Innungen Aschendorf-Hümmling neue Wege der Aufklärung. Eine solche Kooperation besteht bereits mit den Friseurinnungen Lingen und Meppen.
Beim Friseur Senioren erreichen, die nicht digital vernetzt sind
Zusammen wolle man präventiv gegen Schockanrufe, Enkeltricks und weitere Betrugsmaschen vorgehen - indem Kunden bei ihrem Besuch im Friseursalon vor ihnen gewarnt werden. „Wir möchten mit diesem Kommunikationsweg vornehmlich die älteren Kundengruppen ansprechen. Nicht alle Senioren sind digital vernetzt“, so die Leitende Polizeidirektorin Nicola Simon. „Dies wollen wir nutzen, um die Menschen zu erreichen und in Bezug auf die gängigen Betrugsmaschen zu sensibilisieren.“

„Der Friseurbesuch ist in der Regel mit einem vertrauensvollen Gespräch verbunden“, heißt es von Dorothea Kuhnke, Obermeisterin der Friseur-Innung. Für sie ist dies auch ein persönliches Anliegen, da schon einmal jemand aus ihrem Verwandtenkreis von solchen Betrugsmaschen betroffen war.
25 Friseursalons im nördlichen Emsland wollen Kunden informieren
„Rund 25 Innungsmitglieder im Bereich Aschendorf-Hümmling mit ihren Friseursalons nehmen an diesem Projekt teil“, so der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Pascal Albers, der die Wichtigkeit dieses Projekts und die damit verbundene und gute Zusammenarbeit mit der Polizei lobte.
Die Mitarbeitenden der Friseursalons konnten sich bei einer Schulung durch die Polizei bereits über die Betrugsmaschen informieren, um dies später während ihrer Arbeit in den Salons an ihre Kunden weiter tragen zu können.
Teil des Konzeptes sind aber nicht nur die persönlichen Gespräche mit den Kundinnen und Kunden. Darüber hinaus soll in den teilnehmenden Salons mit Spiegelaufklebern und speziellen Terminzetteln der Polizei auf die Themen Schockanrufe, WhatsApp-Betrug und Enkeltrick hingewiesen werden.