Unter dem Motto „Dorfgeflüster“ stehen die diesjährigen Filme der „Kino auf dem Lande“- Reihe. Beim Film „Adams Äpfel“ auf dem Biolandhof Hellbaum in Schwagstorf ging es dabei nicht so leise zu. Versucht doch im Film, Pfarrer Ivan mit unbedingter Güte und grenzenlosem Optimismus kleptomanische Straftäter, Alkoholiker und Tankstellenräuber zu resozialisieren.
Mit Neonazi Adams Aufgabe, einen Apfelkuchen aus den Äpfeln des Pfarrgartens zu backen, beginnt eine Reihe von Plagen in Form von Krähen, Würmern und Blitzschlägen, die den Baum vernichten. Die an das Buch Hiob angelehnten Prüfungen der Protagonisten erschüttern den Glauben an das Gute. Aber die makabre Komödie schafft es, überraschende Wendungen und ein erlösendes Ende zusammenzubringen.

Das auch im realen Leben die Landwirtschaft nicht von Rückschlägen verschont bleibt, konnten die Besucher bei den vorangehenden Hofführungen erfahren: die Trockenheit des vergangenen Jahres ist noch in guter Erinnerung, aber auch dieses Jahr fehlt das Wasser. Kartoffelkäfer vermehren sich dagegen sehr gut bei der warmen Witterung!

Dafür steht das Getreide gut und in den Gewächshäusern konnten schon die ersten Gurken und Tomaten probiert werden. Auszubildender Mathis erläuterte auf den Ackerflächen, wie im ökologischen Landbau die Stickstoffsammlung mithilfe von Knöllchenbakterien an den Leguminosen funktioniert und wie der Humusaufbau durch Kleegrasanbau die Wasserhaltefähigkeit und Fruchtbarkeit des Bodens verbessern kann.
Anschließend gab es hofeigene Produkte wie Würstchen vom Bunten Bentheimer Schwein und Frühkartoffeln mit Kräuterquark zur Stärkung, die ebenso wie Eis und Getränke mit der Unterstützung durch das Team der KJO Ostercappeln angeboten wurden.
Die ersten Fledermäuse
Während die Dunkelheit hereinbrach und der Film starten konnte, huschten schon die ersten Fledermäuse um die alten Fachwerkgebäude des Hofes. Die Schleiereulen, die auf dem Heuboden brüten, ließen sich erst wieder blicken, als die letzten Stühle verstaut und die Leinwand eingerollt war.
Ein toller Abend, dem noch einige in der Region folgen werden, so am 26. Juli auf dem Kirchplatz in Bad Essen mit “Die Kirche bleibt im Dorf“, am 2. August auf dem Kirchplatz in Ostercappeln mit „Eine bretonische Liebe“ und am 17. August mit „Ein Dorf sieht schwarz“ auf dem Demeterhof Bünte in Venne.