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Spendenaktion für Kinderhospiz „Carbage Run“: Bad Essener und Vehrter fahren für den guten Zweck

Von Oliver Wichmann | 26.08.2023, 09:35 Uhr

Matthias Hermes aus Bad Essen und Thorben Jarecki aus Vehrte fahren bei der Rallye „Carbage Run“ mit einem alten Renault Twingo 5000 Kilometer von Frankreich nach Spanien. Dabei sammeln sie Spenden für ein Kinderhospiz.

Die Teilnahme an der Rallye steht für die beiden schon seit etwa einem Jahr fest, am heutigen Samstag geht es nun endlich los. Sieben Tage lang werden sie mit einem quietschgelben Renault Twingo durch Frankreich, Portugal und Spanien fahren.

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Der „Carbage Run“ ist vereinfacht gesagt eine Rallye für „Schrottkisten“. Teilnehmen kann jeder, es gibt nur wenige Regeln: Das Auto darf nicht mehr als 500 Euro kosten, muss älter als 20 Jahre sein und eine gültige Straßenzulassung haben. Während der Rallye fahren die Teilnehmer nur auf Landstraßen und nutzen keine Autobahnen. Unterwegs warten verschiedene Aufgaben und Challenges. Wer die am besten meistert, gewinnt das Rennen und ein Preisgeld von bis zu 1000 Euro. Die Geschwindigkeit spielt keine Rolle.

Auto in Eigenregie repariert

Damit ihr 26 Jahre alter Twingo zum Start läuft und anschließend durchhält, war noch einiges an Arbeit nötig. „Die letzten Wochenenden haben wir fast immer an dem Auto geschraubt und nahezu alle Verschleißteile wie Reifen, Bremsen oder Fahrwerkskomponenten ausgetauscht“, sagt Matthias Hermes. Neben dem Kaufpreis von 300 Euro haben sie dabei noch einmal etwa 1500 Euro in das Auto investiert – auch, um eine gültige TÜV-Plakette zu bekommen. Hermes hat lange als Kfz-Meister gearbeitet, daher konnten die beiden das Auto in Eigenregie reparieren. Um den Twingo zu besorgen, sind sie extra bis an die Schweizer Grenze gefahren. „Für mich war es wichtig, dass wir mit einem gelben Twingo fahren, der ein offenes Faltdach hat“, setzte Hermes damals klare Prioritäten. Das habe die Suche etwas erschwert.

Zusammen mit Freunden kam die Idee zur Spendenaktion

Die gemeinsame Leidenschaft für Autos verbindet die beiden seit mehr als 20 Jahren. Thorben Jarecki hat einen VW T3 und Matthias einen alten Mercedes, mit denen sie regelmäßig unterwegs sind. Die Idee, ihre Teilnahme am „Carbage Run“ mit einer Spendenaktion zu verbinden, habe sich im Laufe des Jahres entwickelt, erzählt Hermes: „Wir haben im Freundes- und Bekanntenkreis von der Rallye erzählt. Das fanden viele sehr interessant und abends bei einem gemeinsamen Bierchen entstand dann die Idee, Werbung von den Firmen unserer Freunde auf das Auto zu kleben, die dafür etwas Geld bezahlen.“ Jarecki ergänzt: „Die Rallye ist aber quasi unser Sommerurlaub, den wollten wir uns nicht von anderen finanzieren lassen. Deshalb verwenden wir das Geld für einen guten Zweck.“

Ziel war es, 1500 Euro für das Kinderhospiz Löwenherz in Syke bei Bremen zu sammeln. Die Idee hat sich aber weiter im Ort herumgesprochen. „Die Aktion ist in den letzten zehn Tagen komplett explodiert, wir haben mittlerweile mehr als 3000 Euro gesammelt“, sagt Jarecki. Zehn Prozent der Spenden gehen auch an die Freiwillige Feuerwehr in Rabber (Bad Essen), in der Hermes auch selbst aktiv ist.

Übernachtung wird im Zelt

„Jetzt sind wir erstmal in der Bringschuld und wollen die Rallye auch schaffen“, sagt Hermes. Zusammen mit sechs weiteren Freunden und Bekannten, die mit eigenen Autos fahren, sind sie bis Donnerstag unterwegs. Der Roadtrip ist in mehrere Etappen aufgeteilt, rund 500 Kilometer werden pro Tag zurückgelegt. Übernachten wollen die beiden im Zelt. Ob ihr „quietschgelber Turbo Twingo“ die 5000 Kilometer lange Strecke schlussendlich schafft? Hermes und Jarecki sind optimistisch. Doch das sei auch gar nicht so wichtig: „Beim Carbage Run ist der Spaß das Wichtigste“, sind sich die beiden einig.

Die Spendenaktion läuft noch bis Donnerstag, gespendet werden kann über die Plattform Gofundme. Auf Instagram berichten die beiden über ihre Reise.

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