Vor zwei Wochen hat der achtjährige Finn ein Skateboard geschenkt bekommen. Jetzt lernt er bei der Ferienpass-Aktion „Skateschool an der Liebigstraße“, wie er damit fahren kann. Das Angebot besteht Donnerstag und Freitag erneut.
„Wir holen jeden an dem Leistungsstand ab, wo er sich befindet und wollen die Fähigkeiten ausbauen“, sagt Skate-Coach Cedric Briede. Wer noch nie auf einem Skateboard gestanden hat, muss zum Beispiel erst mal lernen, auf dem Brett das Gleichgewicht zu halten. Am Anfang sollten die Füße dort platziert werden, wo die Rollen sind. „In dieser Haltung kann am wenigsten schiefgehen“, sagt der Profi. Dann müssen die angehenden Skateboarder herausfinden, mit welchem Fuß sie Anschwung geben, um ins Rollen zu kommen. „Was beim Fußball das Schussbein ist, ist beim Skateboarden der Fuß, der Anschwung gibt“, sagt der 28-jährige Coach, der seit 16 Jahren skatet. „Seitdem bin ich gefangen“, erzählt er und lacht.
Es sei gut, das Skaten mit jungen Jahren zu beginnen, meint Cedric. „Normalerweise geht man in den Skate Park und fragt die Älteren, wie es geht.“ So hat er es auch selbst gelernt. „Man darf sich aber nicht überschätzen, sonst verletzt man sich schnell“, mahnt Nils Baedermann vom Fachdienst Jugend an, der die Ferienpass-Aktion ins Leben gerufen hat. Cedric gibt zu bedenken: „Skaten lernt man nicht in drei Tagen, sondern mit viel Zeit und Lust.“ Er empfiehlt, Schoner für den Kopf, die Knie und die Ellbogen zu tragen, weiß aber auch, dass es nicht alle machen.
Finn trägt noch keine Schoner. Er ist selbstbewusst und sagt: „Ich kann schon sehr gut skaten.“ Cedric nickt zustimmend und bescheinigt ihm Talent: „Er ist auf einem guten Weg.“ Der Achtjährige ist ein sportlicher Junge. Er spielt außerdem Fußball, fährt Rad und geht schwimmen.
Manchmal habe er noch etwas Angst, wenn er sieht, wie die anderen Kinder die Rampen im Skatepark an der Liebigstraße runtersausen, gibt Finn zu. Er traut sich aber schon, eine Rampe behutsam herunterzufahren. „Darüber bin ich froh“, sagt Finn. Sein Ziel ist es, in diesem Sommer Skateboard fahren zu lernen.
Finn hat sein Skateboard übrigens in dem Fachgeschäft gekauft, in dem Cedric hauptberuflich arbeitet. Der Skate-Coach empfiehlt denn auch, die Boards nicht in Spielzeuggeschäften zu kaufen, weil die, die es dort gibt, meistens schlechter verarbeitet seien. Für die Kinder, die am Donnerstag und Freitag noch an der Ferienpass-Aktion teilnehmen, verspricht Cedric, dass alle ein von seinem Arbeitgeber gesponsertes T-Shirt bekommen.