Ihren Eltern haben wir es zu verdanken, dass sich Katrin Bauerfeind auf eine Bühne stellt und ihr Publikum unterhält. Sie haben sie nicht nur gezeugt, sondern auch keine weiteren Kinder gezeugt. In einem Interview mit dieser Zeitung gestand die 35-jährige Moderatorin und Autorin vor kurzem, dass sie als Einzelkind nicht genügend Beachtung bekommen habe und sich deswegen jeden Abend auf irgendeine Bühne stellen müsse.
Das war natürlich Ironie. Katrin Bauerfeind steht nicht auf irgendwelchen Bühnen, sondern bespielt mittlerweile auch Stadthallen. Das hat sie ihrem komödiantischen Talent zu verdanken, der ihre Auftritte so beliebt macht. „Klug und kokett, zuweilen aber auch leicht überdreht bringt Katrin Bauerfeind mit ihrem amüsant unterhaltsamen Mix aus launigen Stand-Ups und Kostproben aus ihrer Prosa-Sammlung die nicht unlösbare Ambivalenz zwischen Weiblichkeit und Emanzipation auf den Punkt“, schrieb der Rezensent dieser Zeitung über ein Gastspiel der Schwäbin vor zwei Jahren in Osnabrück. Und eben jene Komik, die Intelligenz mit Bodenständigkeit paart, macht Katrin Bauerfeind zu einer der lustigsten Frauen ihrer Generation.
Die vielen Spielarten der Liebe
Am Samstag widmet sie sich einem Thema, das oberflächlich betrachtet, ein Frauenthema zu sein scheint. Katrin Bauerfeind spricht über Eigenliebe, Nächstenliebe, Hassliebe, Tierliebe, Liebe zu Freunden und zur Heimat, aber auch Liebe im Sinne von knutschen, fummeln, vögeln und richtigem Sex. Es soll ein Abend mit echter Liebe werden, keine virtuellen Flirts á la Tinder. Deswegen ist sie auch überzeugt, dass einige Zuschauer nach der Show ihre Eltern anrufen und sagen werden: „Ich wollte euch nur sagen, dass ich euch liebe.“
Katrin Bauerfeind, Rosenhof, Osnabrück, Sa., 7. 4., 19 Uhr, Eintritt: 27,65 Euro, Karten erhältlich in den Geschäftsstellen der Tageszeitung oder unter www.deinticket.de.