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Unterschriften übergeben 2000 Bürger gegen die geplante 380-kV-Leitung durch Darum und Lüstringen

Von Sandra Dorn | 08.07.2019, 22:41 Uhr

Eine Petition und mehr als 400 individuelle Stellungnahmen hat die Bürgerinitiative Darum/Lüstringen gegen die geplante 380-Kilovolt-Freileitung gesammelt. Am Montag überreichten die Bürger sie an Osnabrücks Stadtbaurat Frank Otte, der sie an die zuständige Genehmigungsbehörde weiterleiten soll.

Wenn es darum geht, wo die Trasse verlaufen soll, hat die Stadt Osnabrück wenig zu sagen - diese Entscheidung wird in Oldenburg beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems getroffen. "Ich kann vollstens verstehen, dass Sie sich Sorgen machen", sagte Otte den Mitgliedern der Bürgerinitiative aus Darum und Lüstringen. "Es ist gut, wenn möglichst viele Menschen Stellung nehmen, damit bei den Genehmigungsstellen die entsprechende Sensibilität herrscht", so Otte.

Drei Trassenvarianten

Drei Trassenvarianten hat der Übertragungsnetzbetreiber Amprion für die Höchstspannungsleitung im Abschnitt von Wehrendorf über Bissendorf bis zum großen Umspannwerk in Lüstringen vorgeschlagen - und die Darumer sowie Lüstringer sind von Variante A direkt betroffen.

Die Stadt hat ihre eigene Stellungnahme bereits abgegeben und darin eine Freileitungsführung im Stadtgebiet abgelehnt. Das entspricht der Forderung sämtlicher Bürgerinitiativen entlang der Trasse Nummer 16. Sie fordern eine Erdverkabelung auf der gesamten Trasse. Die 380-Kilovolt-Leitung ist eine von mehreren, die Windenergie aus dem Norden der Republik weiter nach Süden transportieren sollen - in diesem Fall durch Voxtrup, Borgloh und Wellingholzhausen bis nach Gütersloh.

Das Energieleitungsausbaugesetz sieht neuerdings die Möglichkeit einer Teilerdverkabelung vor - die Trasse Nummer 16 ist dafür Ende 2015 als Modellprojekt ausgewählt worden. Da, wo die Freileitung unter die Erde gelegt werden soll, sind aber Kabelübergabestationen geplant - bei der Variante A im Bereich Hömmelkenbrinkweg im Darumer und Lüstringer Naherholungsgebiet. Da solche Übergabestationen viel Fläche benötigen, lehnt auch die Stadt sie auf ihrem Gebiet ab. "Das ist ein erheblicher Eingriff in den Landschaftsraum", so Otte.

Auch die Gemeinde Bissendorf hat bereits eine Stellungnahme abgegeben, sie fordert einen größtmöglichen Erdkabel-Anteil.

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