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Bunter Melodien-Cocktail Operngala läutet im Theater Osnabrück die Sommerpause ein

Von Uta Biestmann-Kotte | 08.07.2019, 18:21 Uhr

Mit einer festlichen "Operngala" zum Abschluss der Spielzeit zeigten Sängerinnen und Sänger des Musiktheaterensembles im Theater am Domhof mit dem Osnabrücker Symphonieorchester und dem Opernchor alle Facetten des Musiktheaters.

Pünktlich um 19.30 Uhr werden die Türen des Zuschauerraums geschlossen. Das Licht erlischt, die Mitglieder des Osnabrücker Symphonieorchesters betreten die Bühne. Erneuter Applaus für Generalmusikdirektor Andreas Hotz, der ans Dirigentenpult tritt und den Einsatz gibt für die Ouvertüre von Hector Berlioz´ "Le Carnaval Romain".

Arien-Potpourri

Mit einem Potpourri aus Arien, Opernchor und Ouvertüren verabschiedet sich an diesem Sonntagabend das Theater Osnabrück mit einer ausverkauften "Operngala" in die Sommerpause. Als Moderatoren fungieren die Dramaturgen Christoph Lang und Alexander Wunderlich, die mit Witz und Charme durch einen Abend der musikalischen Überraschungen führen.

So tritt etwa Mezzosopranistin Katarina Morfa ungeachtet ihrer "Hosenrolle" beim Vortrag von "Parto" aus der Mozart-Oper "La Clemenza di tito" in funkelnder Robe auf, während Michael Gäbel mit seiner Klarinette den Part der angebeteten Vitellia übernimmt. Bass-Sänger José Gallisa unterstreicht wiederum mit ausdrucksstarker Mimik seinen Vortrag von "La calunnia è un venticello!" aus der Rossini-Oper "Il Barbiere di Siviglia", während Tenor Daniel Wagner mit "Salut demeure chaste et pure" einen verliebten "Faust" in Charles Gounods gleichnamiger Oper darstellt. Mit dem Lied "Ich ging zu ihm" aus Erich Wolfgang Korngolds lange vergessener Oper "Das Wunder der Heliane" beweist Susann Vent-Wunderlich, dass Liebesdramen nicht nur eine Spezialität von Giuseppe Verdi sind. Von dem stammt die Oper "Don Carlo", aus der Sopranistin Lina Liu mit "Tu, che le vanità" die ganze Tragik der unglücklichen Elisabeth ausdrückt.

Beschwingtes Programm

Dass Verdi auch anders kann, demonstriert der Opernchor mit dem beschwingten "Vedi! Le fosche notturne". Zum Lachen reizt wiederum Tenor Mark Hamman mit seinem schelmischen "Would you know the kind of maid - Oh kiss me" aus der komischen Sullivan-Oper "Princess Ida", während Bariton Rhys Jenkins die Mär von "The Green-Eyed Dragon" singt. Sopranistin Erika Simons zeigt, dass die "Sevillana" aus Massenets "Don César de Bazan" am besten barfüßig zu tanzen ist. Und während Bass-Bariton Genadijus Bergorulko mit "Dorogoi dlinnoju" russische Seele zeigt und Tenor Jan Friedrich Eggers in Lehárs "Land des Lächelns" entführt, zeigen Susann Vent-Wunderlich und Hans-Hermann Ehrich ihr (Tanz-)Temperament in "Tanzen möcht ich" aus Kálmáns " Die Csárdásfürstin". Bevor mit "Jetzt ist Zeit zur Lustbarkeit" aus Johann Strauß´ "Eine Nacht in Venedig" und dem "Chianti-Lied" die Operngala um 22.15 endet, verabschiedet sich Intendant Ralf Waldschmidt von Konzertdramaturgin Dorit Schleissinger sowie von Katarina Morfa, die nach Heidelberg wechselt. Lina Liu wiederum setzt aus familiären Gründen einige Monate aus.

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