
Der einzige Gospelchor Kubas "Coro Gospel de Cuba" hat bei seiner ersten Konzertreise in Deutschland mit einem Auftritt beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund Premiere gefeiert. Am Dienstag, 9. Juli, singt der Chor in der Christus-König-Kirche in Osnabrück Haste.
Das erst in diesem Frühjahr gecastete zwölfköpfige Ensemble verbindet traditionelle Gospelmusik mit kubanischen Klängen und Rhythmen, sagte der Mitorganisator der Reise Pastor Martin Wolter aus Bad Iburg. Der Chor sei auf Initiative deutscher Christen entstanden. Beim Kirchentag in Dortmund sind die neun Sängerinnen und Sänger sowie drei Instrumentalisten beim Großkonzert auf dem Hansaplatz gemeinsam mit dem Popmusiker Adel Tawil aufgetreten, Wolter an. Motto des Abends zu Migration und Integration war der Vers aus dem Matthäusevangelium "Ich bin fremd gewesen, und ihr habt mich aufgenommen". Rund 15.000 Zuhörer waren auf dem platz. Wolter zum bisherigen Verlauf der Tournée: "Die Leute toben jedesmal, das ist schon bombastisch." Zu den Gästen beim Auftritt in der Schlosskirche in Wittenberg gehörten der kubanische Botschafter Ramón Ripoll Díaz und Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt.

Das Konzert am Dienstag in Haste beginnt um 19.30 Uhr. Der Freundeskreis Kuba der Gemeinde Christus König lädt zu diesem Konzert ein. Der Kreis pflegt seit mehr als zehn Jahren eine Partnerschaft mit der Kirchengemeinde San Judas y San Nicolás in einem der ärmsten Stadtteile Havannas. Mit dem Erlös aus dem Konzert soll das Projekt „Pastoral de la Salud“ finanziell unterstützt werden, welches die Lebenssituation der Senioren des Stadtteils verbessern soll. Der Eintritt ist frei, die Gemeinde bittet um Spenden.
"Coro Gospel de Cuba" wird auch in Kuba auftreten, sich aber vor allem auf internationale Tourneen konzentrieren. Derzeit touren die Musiker durch Deutschland und machen unter anderem in Bielefeld, Berlin, Schwerin und auf Usedom Station. Für dieses und das kommende Jahr ssind weitere Tourneen durch Deutschland, Skandinavien und Kuba geplant.

Die Chormitglieder zwischen 20 und 35 Jahren stammen aus dem westlichen Teil Kubas und sind seit langem christlich engagiert. Alle gehn weltlichen Berufen nach und haben für die Konzertreise Urlaub genommen, berichtete Wolter. Einige seien auch hauptberuflich Musiker. Die Idee für das Projekt sei im Gospelbüro Köln unter der Leitung von Gerd Knuth entstanden. Knuth hat nach eigenen Angaben bereits mehrfach mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Westfälischen Landeskirche zusammengearbeitet. Einen Gospelchor habe es in Kuba bislang noch nicht gegeben. Der Kubanische Kirchenrat sei sofort begeistert gewesen, sagte Knuth. Ihm gehörten rund 40 protestantische und anglikanische Kirchen an. Sponsoren seien unter anderem das Berliner Missionswerk, der Freundeskreis Missionarischer Dienste und die Deutsche Bibelgesellschaft.