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Auf Reiterhof Schruttke in Rieste Wie Pferde Geflüchteten helfen können: Projekt in Neuenkirchen-Vörden

Von noz.de | 21.08.2023, 15:31 Uhr

Der Umgang mit Pferden kann traumatisierten Menschen mit Fluchterfahrung guttun: Davon ist man bei der Gemeinde Neuenkirchen-Vörden überzeugt. Auf Initiative einer Bürgerin kooperiert die Kommune jetzt mit dem Reiterhof Schruttke.

Die Neuenkirchenerin Manuela Kesselmann reitet schon länger auf dem Hof Schruttke. Als sie eine befreundete ukrainische Großfamilie dorthin mitbrachte, entdeckte sie, wie gut der Umgang mit den Pferden gerade auch für traumatisierte Menschen ist. Mit ihrer Idee, Geflüchteten den Zugang zu den Pferden zu ermöglichen, rannte sie bei Reitlehrerin Melanie Schruttke offene Türen ein und fand in der Gemeinde Neuenkirchen-Vörden einen Kooperationspartner.

Lammfromme Reitpferde

Sozialamtsleiterin Maike Niehaus und die Integrationsbeauftragte Katharina Schulz besuchten einer Pressemitteilung der Gemeinde zufolge jetzt erstmals den Riester Reiterhof und waren sofort begeistert. So gebe es nicht nur erstklassige Turnierpferde, sondern auch lammfromme kleine Reitpferde wie den sieben Jahre alten „Herbert“, der vor anderthalb Jahren aus Irland nach Rieste kam. Aber auch die 23 Jahre alte „Gladys“ genieße die Pflege der Kinder sehr und schließe beim Striegeln genüsslich die Augen.

Gut für die Seele

Beim neuen Angebot „Entspannung mit Pferden – für Menschen mit Fluchterfahrung“ geht es jedoch nicht allein ums Reiten. Auch an das Putzen und Vorbereiten werden die zukünftigen Gäste – Kinder wie Erwachsene - herangeführt. „Die Einbeziehung von Pferden in Psychotherapien kann mit katalytischen Wirkungen auf therapeutische Prozesse einhergehen“, berichtete nach Angaben der Gemeinde das Ärzteblatt vom Ergebnis einer Studie. Manuela Kesselmann ist fest davon überzeugt, dass der Umgang mit Pferden für die Seele gut ist und auch traumatisierten Menschen helfen kann. Das habe sie am Beispiel eines geflüchteten Kindes erlebt, erzählt sie.

Ukrainischer Dolmetscher

Am Sonntag, 17. September 2023, geht es los. Alle Interessierten treffen sich um 14 Uhr am Rathaus in Neuenkirchen, um gemeinsam möglichst mit dem Fahrrad nach Rieste zu fahren. Quasi als Schnuppertag, dem regelmäßige wöchentliche Treffen in Gruppen bis zu sechs Personen folgen sollen. Ein Dolmetscher wird dabei sein.

Wer dieses Angebot dauerhaft in Anspruch nehmen möchte, beteiligt sich mit 10 Euro pro Veranstaltung an den Futter- und Versicherungskosten, schreibt die Gemeinde in ihrer Mitteilung. Interessierte melden sich per E-Mail katharina.schulz@neuenkirchen-voerden.de oder Tel. 05493 9871-55.

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