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Ehrenamtliche Initiative So viel Gutes hat die Fahrradwerkstatt in Neuenkirchen-Vörden schon geleistet

Von noz.de | 02.09.2023, 17:26 Uhr

Die Fahrradwerkstatt in Neuenkirchen-Vörden ist nach einer Sommerpause wieder aktiv im Keller des Integrationszentrums „Alte Molkerei“. Fahrradspenden werden gesucht.

Das ehrenamtliche Team mit Hubert Fehrmann, Johann Schreiner, Klaus-Dieter Gebauer und Dennis Schulz hat seit der Gründung der Fahrradwerkstatt im Oktober 2015 insgesamt 372 Räder abgegeben. So steht es einer Pressemitteilung der Gemeinde zufolge in einer Liste von Klaus-Dieter Gebauer.

Tatsächlich seien es jedoch mehr, so Gebauer demnach bei einem Besuch von Sozialamtsleiterin Maike Niehaus in der „Alten Molkerei“, denn nicht jedes Rad schaffe es in die Werkstatt. So würden Räder ohne Reparaturbedarf manchmal schon vor der Tür direkt vom Spender an Migranten weitergegeben. Das Werkstatt-Team erinnert sich, wie eine Ukrainerin unter den Augen des Vorbesitzers „glücklich weggeradelt“ sei.

Damen- und Kinderräder fehlen

Sehr viele Spenden intakter Fahrräder habe es beim letzten Spendenaufruf gegeben, weil damals
sehr viele Leute auf das E-Bike umgestiegen seien, berichtet Dennis Schulz. Im Keller des Integrationszentrums stehen jetzt aber viele Fahrräder, die nur noch als Ersatzteillager zu verwenden seien. Doch nicht jedes Teil passt zu jedem Fahrrad. Darum hoffen die Männer auf weitere Fahrradspenden und zwar „egal welcher Zustand“. Vor allem fehlt es gerade an Damen- und Kinderrädern. Weitergegeben werden die Räder übrigens für 10 bis 50 Euro, je nach Zustand und Reparaturaufwand, denn „wir tragen uns selber“, erzählt Klaus-Dieter Gebauer.

Nachdem die syrischen Flüchtlinge in der Gemeinde inzwischen gut mit Rädern ausgestattet wurden, sind jetzt die Ukrainer am Zug. Ende März 2022 hat die Fahrradwerkstatt der ersten Ukrainerin ein Fahrrad übergeben können. Seither fahren 128 Kinder, Frauen und Männer mit einem Rad aus der Werkstatt. Eine Zeit lang packten hier auch einige Ukrainer mit an, was auch gewünscht ist. Auch sollte jeder sein Rad möglichst selber reparieren.

Schnell mobil werden

Die Fahrräder kommen sozial benachteiligten Familien und Einzelpersonen zugute. Maike Niehaus
zeigte sich beeindruckt von der großen Resonanz der Fahrradwerkstatt. „Ein tolles Projekt“, findet sie laut der Pressemitteilung. Die Zugezogenen würden „so schnell mobil werden und ein selbstständiges Leben aufnehmen“.

Über die vielen Begegnungen und Erlebnisse spricht das Team jeden Dienstag nach Werkstattschluss
beim Kaffeetrinken. „Wir haben uns gut zusammengefunden“, freut sich Dennis Schulz. Der Gemeindeangestellte nimmt unter Tel. 05493 9871-52 Fahrradspenden an und beantwortet Fragen, ebenso vor Ort - jeden Dienstag von 17 bis 19 Uhr in der Alten Molkerei, Holdorfer Straße 4, Eingang hinten.

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