Der Festakt in der neuen Produktionshalle der Jansen Tore GmbH & Co. KG stand allerdings auch unter dem Einfluss des Moorbrandes auf der WTD 91 in Meppen. So sind dort viele Arbeitnehmer aus dem Emsland ehrenamtlich im Einsatz. „Wir danken den Helfern“, sagte Ulrich Boll als Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes. Danach ließ er eine Spendenbox herumgehen, um mit dem Geld die Jugendarbeit von THW, Freiwilligen Feuerwehren und DRK zu unterstützen.
Starke Region
Boll dankte den Unternehmern: „Sie haben das Emsland zu einer starken Region gemacht.“ Bei vollen Auftragsbüchern gelte es jetzt, weitere Fachkräfte und Nachwuchskräfte zu rekrutieren. Landrat Reinhard Winter rief die Unternehmer auf, sich an der Imagekampagne des Landkreises „Zuhause bei den Machern“ finanziell zu beteiligen. Gerade aus dem Ruhrgebiet und hier speziell Essen sollen Menschen angeworben werden. „Im Emsland lässt es sich gut leben und arbeiten“, sagte der Landrat. Ein neuer Imagefilm des Landkreises zeigte zwei Männer, die sich vor einer heruntergekommenen Trinkhalle im Ruhrgebiet unterhalten. Sie denken dabei an ihren dritten Kumpel Kalle: „Der ist jetzt an einem besseren Ort, im Emsland“.
Aktueller Katastrophenfall
Winter ging aber auch auf den aktuellen Katastrophenfall ein. Solche Schlagezeilen, die es bis in die New York Times schaffen, brauche das Emsland nicht. Die Hotels verzeichneten schon erste Stornierungen von Touristen. Sein Fazit lautet aber trotzdem: „In Notsituationen stehen wir Emsländer zusammen.“
Früher Muffrika
Der Papenburger Unternehmer Bernard Meyer erinnerte in seiner Laudatio auf seinen Freund Bernard Krone, an die Nachkriegsjahre im Emsland. „Damals bezeichnete uns das Ruhrgebiet als Muffrika.“ So stank (muffte) es, weil die Menschen mit Torf heizten und zudem waren sie arm wie Afrikaner.
Mit 30 Jahren Chef
Dank der Unternehmer wie Bernard Krone sei der Landkreis heute eine prosperierende Wirtschaftsregion. „Das Emsland hat dir viel zu verdanken. Wir Emsländer sind stolz auf dich“,sagte Meyer unter dem tosendem Applaus der Festgäste. Krone habe nach dem plötzlichen Tod des Vaters bereits als 30-Jähriger die alleinige Firmenführung übernommen. „Du hast daraus eine Weltfirma gemacht“, sagte Meyer an Krone gerichtet. Von den sechs Standorten mit 4.800 Mitarbeitern sind mit Werlte und Spelle zwei wichtige im Emsland. Der Jahresumsatz habe sich von 8,5 Millionen Euro auf mittlerweile 2,1 Milliarden Euro erhöht.
Riesige Freude
Seit 2015 leitet Sohn Bernard die 1906 gegründete Firma in der vierten Generation. Meyer sprach Bernard Krone Senior seine Bewunderung aus: „Du hast dich gerade in Krisenzeiten bewährt.“ Dabei erinnerte Meyer an die Finanzkrise 2008 als der Bau von Lkw-Trailern aus Werlte komplett zusammenbrach.
Krone bedankte sich für die hohe Auszeichnung auch im Namen „meiner Frau, Familie und unserer Belegschaft.“ „Ich bin begeistert“. Zugleich warnte er die politisch Verantwortlichen vor Überheblichkeit, zumal der Neid anderer Regionen Niedersachsens auf das Emsland wachse.