Die Freude an Störchen ist weit verbreitet. In vielen ländlichen Bereichen der Flächenstadt Melle und an Siedlungsrändern haben Nachbarschaften, Vereine und Naturfreunde bereits Nistangebote geschaffen. Sogar in Siedlungen sind von Menschen vorbereitete Brutstätten zu finden – so jetzt auch an der Straße Am Wulberg in Westerhausen.
Die beiden Nistangebote in der Euer Heide in Bakum und an der Straße Allee in Krukum haben tatsächlich in den vergangenen vier Jahren Paare angelockt, die jeweils ein bis vier kleine Störche ausgebrütet haben. Diese erfolgreichen Ansiedlungen machen offenbar Mut, zumal von Jahr zu Jahr auch immer mehr durchziehende Störche im Grönegau gesichtet werden. Gelegentlich kommt es sogar zu Kämpfen konkurrierender Paare um die Nistplätze.
Auf eigenem Grundstück
Hoffnungen auf Störche auf dem eigenen Grundstück macht sich auch Kai Behncke, der bereits durch seine Blühwiesen-Initiative und andere Naturschutzprojekte bekannt geworden ist. Mitten in seinem Gnadenhof-Auslauf für Ziegen, Ponys, Schafe, Hühner und Schweine hat er zwei solide Strommasten von einer Fachfirma aufrichten und im Erdreich einbetonieren lassen. „Der Metallgitterkorb von einer Osnabrücker Firma ist eine spezielle Anfertigung mit Holzrand, die von Störchen besonders gerne angenommen wird“, erklärt der Sprecher der „Gemeinnützigen Unternehmer-Gesellschaft für Umweltschutz und Lebenshilfe“ (GUG).
Brütendes Paar
Behncke ist aber Realist und rechnet nicht sofort, sondern erst in ein oder zwei Jahren mit dem ersten zuverlässig brütenden Paar. Er ist zuversichtlich, dass das Nahrungsangebot im Nemdener Bruch, in der Gesmolder Elseniederung und im Meller Bruch für ein weiteres Brutpaar ausreichend ist. „Wir brauchen aber noch mehr Feuchtbiotope“, weist er auf weitere Aktivitäten seines Vereins zur Verbesserung des naturräumlichen Umfeldes für Störche am Oldendorfer Mühlenbach am Kreimerhof hin.
„Das neue Storchenprojekt finanziert unser Verein großenteils mit eigenen Mitteln und mit der Unterstützung umweltbewusster Sponsoren – und das gilt ebenso für unsere anderen Umweltaktivitäten“, erläutert Behncke. Die Masten für die Storchennester sind acht Meter hoch und durften nach Auskunft des Bauamtes ohne Genehmigung errichtet werden.