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Nachfolge schon geregelt Alfred Reehuis tritt als Vorsitzender der Grünen-Fraktion in Melle zurück

Von Michael Hengehold | 18.09.2023, 16:41 Uhr

„Mit Wirkung vom 1. Oktober trete ich als Fraktionsvorsitzender zurück. Ein Amt, das ich seit 35 Jahren ausübe.“ So schreibt es Alfred Reehuis in einer Pressemitteilung vom Montag. Der Beschluss in der Fraktion zur Nachfolge ist freilich schon älter.

Zur Begründung verweist Reehuis (68) auf das „überaus gute Kommunalwahlergebnis“ von 2021, die Grünen holten fast 20 Prozent. Im Ergebnis zogen acht Mitglieder in den Stadtrat ein, davon fünf neue. „Man muss eine Fraktion erst mal zum Laufen bringen, deswegen habe ich das nochmal übernommen“, erläutert Reehuis im Gespräch mit unserer Redaktion und verweist zugleich darauf, dass die Wahl 2021 innerhalb der Fraktion von vornherein auf zwei Jahre begrenzt war.

Die alten Häsinnen und Hasen im Stadtrat Melle

„Wir haben nun die Möglichkeit, uns breiter aufzustellen und die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen“, sagt Reehuis. Hätte man das nicht auch schon zu Beginn der Wahlperiode gekonnt? Reehuis: „Das hätten wir machen können, wollten aber erst einmal die alten Häsinnen und Hasen in die Pflicht nehmen.“ Damit meint Reehuis außer seiner Person George Trenkler und Silke Meier.

Letztere übernimmt nun als erste Frau den Fraktionsvorsitz. Dafür gibt sie ihr Amt als stellvertretende Bürgermeisterin auf. Die Grünen nominieren für den Stellvertreterposten Malina Kruse-Wiegand. Außerdem gibt Reehuis seinen Sitz im Aufsichtsrat der Wohnungsbau Grönegau (WBG) auf. An der Gesellschaft hält die Stadt die Mehrheit von 51 Prozent, die anderen 49 liegen bei der Kreissparkasse Melle. Bei der WBG rückt Michael Schoster nach.

Diese Aufgaben behält Reehuis

Mehr Informationen:

... bleibt als Stellvertreter im Fraktionsvorstand (zusammen mit Sandra Görtz).

... hat weiterhin einen Sitz im wichtigen Verwaltungsausschuss.

... wird als Vorsitzender weiterhin dem Ausschuss für Feuerwehr und Ordnung angehören.

... ist auch zukünftig Sprecher der Grünen im Finanzausschuss.

... behält seinen Sitz im Aufsichtsrat der Wirtschaftsbetriebe Melle.

... will Neuenkirchen weiterhin als Ortsbürgermeister vorstehen.

„Ich bin mir sicher, dass für mich weiterhin genug ehrenamtliche politische Arbeit übrig bleibt“, schreibt Reehuis. Im Gespräch verweist er darauf, dass insbesondere durch das Amt des Ortsbürgermeisters „ein ganzer Strauß an Aufgaben auf mich zugekommen ist“.

„Ich bin ein anderer Typ als Alfred“

„Inhaltlich“, sagt Silke Meier, „wird sich erst einmal nichts ändern.“ Im Fraktionsvorstand sei von Anfang an überlegt worden, „ob wir nach zwei Jahren etwas ändern.“ Der förmliche Beschluss sei Anfang September gefallen. In der Fraktionsführung werde sich nun „stilistisch“ sicherlich etwas ändern, zum Beispiel im Umgang mit den anderen Fraktionen und der Verwaltung, „einfach, weil ich ein anderer Typ bin als Alfred“.

Was meint sie damit? „Ich kommuniziere anders als Alfred, ich bin Teamplayer, arbeite mehr mit Rückkopplungen. Es geht viel um Zusammenarbeit mit den anderen.“ Diese Aussagen jedoch möchte Meier ausdrücklich nicht als „eine Art von Wertung“ im Hinblick auf ihren zukünftigen Vorgänger verstanden wissen.

Mehr Informationen:
  • 1971 in Melle geboren
  • verheiratet, drei erwachsene Kinder
  • Gärtnerin, Biologin, Pädagogin, Imkerin
  • Parteimitglied von Bündnis 90/Die Grünen seit 2001
  • Mitglied im Ortsrat Melle von 2004 bis 2006 sowie erneut seit 2011; seit 2021 Sprecherin der Fraktion
  • Mitglied der grünen Stadtratsfraktion seit 2011 (bislang als stellvertretende Vorsitzende)
  • kandidierte 2005 für den Bundestag
  • von 2005 bis 2012 Vorsitzende des Stadtverbands
  • saß von 2006 bis 2011 für die Grünen im Kreistag
  • 2021 Kandidatin für das Amt der Bürgermeisterin
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