Sicherheitsgründe werden zwar oft und gerne von Interessierten angeführt, wenn es um die Beseitigung von alten Bäumen und missliebigen Gebäuden geht. In diesem Fall aber erhielt der Eigentümer volle Rückendeckung von der städtischen Denkmalpflegerin Inge Bredemeier und dem anerkannten Mühlenexperten Günter Oberschmidt. „Da war nichts mehr zu retten“, fasste die Denkmalschützerin zusammen.
Schon lange bekannt
Nach ihren Worten beschäftigte das Bauwerk wegen seines maroden Zustands schon seit Jahren die Bauaufsichtsbehörde der Stadt. Wegen einer möglichen Gefährdung habe der heutige Eigentümer das Gelände auch schon seit längerem abgesichert.
Der größte und verhängnisvolle Schlag war der Mühle allerdings bereits vor rund 30 Jahren zugefügt worden. Damals war dem Bauwerk im Zuge einer Renovierung eine überdimensionierte Kappe aufgesetzt worden, die in keiner Weise dem historischen Vorbild entsprach. „Damit war der Denkmalschutz für das Gebäude weg“, bedauerte Inge Bredemeier.
Füße verfault
Sie schilderte den aktuellen Zustand vor dem Abriss: Demnach war das gesamte Tragegerüst der Mühle einsturzgefährdet, die Balken in einem desolaten Zustand und die Standfüße verfault“. Daher habe sich der Eigentümer jetzt richtigerweise zum Abriß entschieden, um Gefahren abzuwehren.
Ähnlich äußerte sich auf Anfrage der Vorsitzende des Mühlenvereins Westhoyel, Günter Oberschmidt. Der Mühlenexperte kennt die Anlage in Drantum aus eigener Anschauung. „Die tragenden Elemente sind pulverisiert und es bestand die akute Gefahr, dass das Bauwerk vom nächsten Wind umgeworfen wird“, sagte er. Die gesamte Holzkonstruktion sei „durch und durch“ vom Holzbock zerstört. „Es ist wirklich schade um die Mühle, aber es ist auch zu verstehen, dass es nun so gekommen ist.“
Das Thema wird mittlerweile auch intensiv in Meller Facebook-Gruppen diskutiert.