In einer festlich geschmückten Kutsche führte Heinrich Winkelmann, der amtierende Wersener Schützenkönig mit seinem Hofstaat den traditionellen Festumzug am Sonntagnachmittag an. An der Halener Straße kam der Autobahn-Umleitungsverkehr für dieses Event komplett zum Erliegen. Denn die Polizei sperrte für den Zug die Straße.
So bildete der Sonntagnachmittag den Höhepunkt der drei tollen Tage in Wersen, die am Freitag mit einer Zeltparty begonnen hatten. Der Samstag stand dann mit dem Ausschießen des Kinderkönigs ganz im Zeichen der Jugend. Eileen Gewohn, die Vorsitzende des Jugendvorstandes zeigte sich mit über 20 teilnehmenden Jungen und Mädchen beim Kinderkönigsschießen sehr zufrieden. Sieger des Wettbewerbs und damit neuer Jugendkönig wurde Linus Ahlemeyer. Ihm stehen als Hofstaat Alina Lampe (Königin) und Niclas Bucken (Adjutant) und Mayra Schulz (Adjutantin) zur Seite. Der kleine Jugendfestumzug viel buchstäblich ins Wasser, denn eine halbes Stunde zuvor begann es heftig zu regnen, so dass die Königsproklamation kurzerhand in das Festzelt verlegt wurde.

Am Sonntag hieß es dann um 13 Uhr „Abholen des Königs“. Dazu setzte sich der Tross, mit Königskutsche und Planwagen an der Spitze, vom Festplatz aus über die Straße Auf der Lage und den Hunterorther Eschweg zum Hof Winkelmann in Bewegung. Dort angekommen wurde der König gebührend gefeiert. Für die gute Laune mit zünftiger Blasmusik sorgten beim Marsch und auch am Platz das Musikcorps Blau-Weiß Recke unter der Leitung von Wolfgang Siefker und der Spielmannszug Lotte unter der Leitung von Heiko den Exter.

Über den Hunterorther Eschweg, die Halener Straße und die Westerkappelner Straße ging es dann zurück zum Festplatz. Überall säumten die Anwohner die Straßen und jubelten den Schützen zu, die sich mit einem zünftigen Schlachtruf „Dütestrand, hossa, hossa, hossasasa“ und Bonbons, die aus den beiden Kutschen geworfen wurden, bedankten. Der Verein nutzte das Antreten des Hofstaats auf dem Festplatz auch zur Ehrung vom Plakettenschießen zum Schützenfest 2019. Die Bronze-Plakette ging mit 31,4 Ring an Julian Windmöller. Silber holte sein Vater Hartmut Windmöller mit 31,7 Ring. Die Goldplakette konnte der erste Schießwart Otmar Lienemann seiner Tochter Larissa umhängen, die 31,9 Ring erzielte.

Bürgermeister Rainer Lammers lobte in seinem Grußwort das Engagement der Vollerwerbslandwirte beim Königsschießen. Nach Wilhelm Schwegmann wurde im letzten Jahr mit Heinrich Winkelmann zum zweiten Male en Landwirt König in Wersen. „Beim Hof Stiegemeyer gibt es zwei kräftige Jungs“, meinte Lammers und hofft, dass damit das Trio an Vollerwerbslandwirten bei der Königswürde voll gemacht wird. Weiterhin erinnerte der Bürgermeister an die Lange Tradition des Vereins, der aktuell auf 355 Jahre zurückblicken kann. An die Jugend appellierte er, dass die Dütesträndler auch noch die 400 Jahre voll machen mögen und viel weitere Jahre. Nach Kaffee und Kuchen im Festzelt ging es dann in den neuen Wettstreit um die Königswürde für das Jahr 2020. Dabei hat in Wersen traditionell der amtierende König das Recht auf den ersten Schuss auf den Adler. Es bleibt spannend, ob sich die zuvor geäußerten Wünsche des Bürgermeisters in Erfüllung gehen.