Nur eine Viertelstunde dauerte der öffentliche Teil der Haupt- und Finanzausschusssitzung am Donnerstag: Die Behandlung des einzigen inhaltlichen Beratungspunktes, nämlich die Anregung eines Bürgers, die Resolution zur Ausrufung des Klimanotstandes zu unterstützen, zusammen mit einem ein in die gleiche Richtung zielenden, aber etwas konkreter formulierten Antrag der Grünen, wurde auf die Ratssitzung in der kommenden Woche vertagt. Zur Sprache kamen ansonsten nur die Anfrage einer Wersener Bürgerin zur möglichen Bebauung eines Grundstücks im Außenbereich und ein Hinweis von Friedhelm Pösse (FDP) auf die Notwendigkeit, die Hecke im Kreuzungsbereich Westerkappelner Straße/L 595 stärker zu kürzen.
Die Bürgerin hatte in der Einwohnerfragestunde berichtet, dass es für ein voll erschlossenes 2000-Quadratmeter-Grundstück neben ihrem Haus an der Ecke mehrere Interessenten gebe, die dort bauen möchten. Gegenüber befänden sich bereits drei Häuser, deren Bau vor etlichen Jahren genehmigt worden sei.
Bürgermeister Rainer Lammers erklärte, dass eine Außenbereichssatzung nur für einen Lückenschluss in einer vorhandenen Bebauung möglich sei und es im Rat unterschiedliche Auffassungen darüber gebe, was als solcher definiert werden kann. Nach den Ferien, so sicherte er zu, werde sich die Politik aber damit befassen und sich vorab die Situation vor Ort anschauen.
Bezüglich der Resolution zur Ausrufung des Klimanotstandes kritisierten Werner Schwentker (CDU), Manfred Garwels und Hermann Brandebusemeyer (beide SPD), dass aus der Vorlage nicht ersichtlich sei, von wem der Antrag überhaupt kommt: "Müssen wir uns dann damit überhaupt beschäftigen?" Ja, erklärten Bürgermeister Lammers und Friedhelm Pösse unter Hinweis auf die Gemeindeordnung: "Das muss aus formeller Sicht auf die Tagesordnung."
Die Antwort aber soll erst in der Ratssitzung am Donnerstag, 11. Juli, beraten und beschlossen werden. Auf Wunsch von Grünen-Fraktionschef Dieter Hörnschemeyer wird der Antrag seiner Fraktion, der unter anderem für alle Beschlussvorlagen in den Ratsgremien ab September 2019 das Kästchen „Auswirkungen auf den Klimaschutz“ als verpflichtenden Bestandteil vorsieht, als eigener Punkt im Rat gesondert diskutiert.
Die Hecke an der Kreuzung beim Internat Krüger sei zwar geschnitten worden, aber aus der Sicht eines Lieferwagenfahrers und deshalb immer noch viel zu hoch, um Pkw-Fahrern Einblick in den Kreuzungsbereich zu gewähren, so Pösse.