Mit dem Bildband über die Heuerhäuser wird ein wichtiger Beitrag zur Regionalgeschichte geleistet. Ein Kommentar.
Große wirtschaftliche wie persönliche Abhängigkeit zum Grundherrn, soziale Unterschiede sowie äußerst bescheidene und beengte Wohnverhältnisse prägten bis in die 1960er-Jahre das Leben der unterbäuerlichen Schicht der Heuerlinge im Emsland. Bernd Robben und Helmut Lensings Forschungsarbeit ist es zu verdanken, dass dieser Teil der Regionalgeschichte wieder diskutiert wird. Und das, obschon viele Nachfahren über viele damalige Ereignisse noch heute nicht gerne reden.
Der Bedarf und das Interesse an diesem Thema ist aber vorhanden, das beweisen auch die mittlerweile mehr als 14000 verkauften Exemplare ihres ersten Heuerlinge-Buches. Auch der jetzt vorgelegte Bildband wird dazu beitragen, das Interesse an diesem Thema nicht nur zu stillen, sondern weiter zu wecken.
Das Buch „schwimmt“ dabei sicherlich ein wenig auf der seit Jahren erfolgreichen „Landlust“-Welle. Viele der heute noch existierenden Heuerhäuser sind schließlich inzwischen grundsaniert und als Wohnhäuser sehr begehrt. Dadurch werden Lesern aber auch die Hintergründe des unsere Kulturlandschaft zu erheblichen Teilen prägenden Heuerlingswesens näher gebracht, die sich bisher damit noch nicht so intensiv auseinandergesetzt haben.