Die Wirtschaftsbetriebe Lingen wollen das Freizeitbad im Linus gerne energetisch auf den neuesten Stand bringen. Doch dies kostet: Sechs Millionen Euro sind kalkuliert. Deshalb bewirbt sich die Stadt nun bereits zum zweiten Mal um Fördermittel des Bundes.
Bereits 2022 hatte sich die Stadt Lingen um die Aufnahme in das Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur beworben. Vergeblich, denn das 476 Millionen Euro schwere Bundesprogramm war um mehr als das Fünffache überzeichnet. Die energetische Sanierung des Linus wurde nicht berücksichtigt.
Ziel: Weniger Energieverbrauch im Linus Lingen
Jetzt folgt ein neuer Anlauf. Der Stadtrat beschloss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig, sich für die Neuauflage 2023 des Programms zu bewerben. Würde die Stadt Fördergelder erhalten, kann sie diese an die Wirtschaftsbetriebe, eine 100-prozentige Tochter der Stadt, weiterleiten. Antragsberechtigt ist jedoch nur die Stadt.
Für das Freizeitbad des Linus ist vorgesehen, den Bestand klimagerecht zu sanieren, um somit in Zukunft einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen. Konkret sind folgende Sanierungsmaßnahmen vorgesehen:
- Sanierung der Gebäudehülle, insbesondere der Fassaden und Dachflächen
- Sanierung und Modernisierung der Lüftungsgeräte der Schwimmhalle, Umkleiden, Eingangshalle und Duschräume
- Einbau energieeffizienter Umwälzpumpen
- Nutzung der Dachflächen für regenerative Energien wie Photovoltaik
Ratsherr Andreas Kröger (SPD) bezeichnete das Linus als Standortfaktor für Lingen. „Wir sollten nicht nur sanieren und erhalten, sondern auch die Attraktivität im Blick behalten“, mahnte der Sozialdemokrat an. Ratsherr Hermann Gebbeken (CDU) erklärte, es gehe bei den Plänen um Energiekosten und Klimaschutz. „Aber wir können die sechs Millionen nicht aus eigenen Mitteln bestreiten“, sagte Gebbeken.
Blick bei Gestaltung des Bades nach vorne richten
Dem widersprach Jens Beeck (FDP). „Wir könnten das bei Rücklagen von 72 Millionen Euro alleine“, erklärte der Ratsherr. Aber es sei natürlich richtig, sich um die Aufnahme in das Förderprogramm zu bewerben. Er mahnte ebenso wie Kröger an, den Blick bei der Gestaltung des Bades nach vorne zu richten.