Das Fundament ist gesetzt. Die Stadt Lingen und der Landkreis Emsland sind sich einig: Das Internationale Fest der Puppen, das alle zwei Jahre in Lingen stattfindet, bereichert nicht nur die kulturelle Szene der Stadt, sondern auch die der ganzen Region und wird deshalb von beiden finanziell gefördert. Die kommende Veranstaltung, die vom 13. bis zum 18. September mittlerweile zum 19. Mal stattfindet, gliedere sich wunderbar in die hiesige kulturelle Szene ein, für die das Emsland immer mehr bekannt werde, betont Heiner Schepers, Künstlerischer Leiter des Festivals.
Es sei ein schönes Gefühl, dass es für die Ausrichtung des 19. Festes der Puppen mehr finanzielle Bewegungsfreiheit gebe und nun die Möglichkeit bestehe, das Festival mit einem hochwertigen Programm in das kulturelle Leben unserer Stadt einzugliedern. Bei seinen internationalen Festivalbesuchen der vergangenen Jahre kam Heiner Schepers in den Genuss, auch Aufführungen von außergewöhnlicher Qualität zu erleben, die er nun für das diesjährige Fest der Puppen einladen konnte. Dieses Mal werde das Theater an der Wilhemshöhe als Spielort für drei große Aufführungen einbezogen, weil nur dort die geforderten technischen Voraussetzungen gegeben seien, betont er.
30 Aufführungen
Über 30 Aufführungen umfasst das Programm. Sie werden an den weiteren Spielorten im Professorenhaus, am Universitätsplatz, im Centralkino in der Marienstraße, sowie im Burgtheater der Theaterpädagogen stattfinden und mit der neuen Puppenroute an weiteren drei Orten. "Aber über letztere wird nichts verraten. Das soll noch ein Geheimnis bleiben", schmunzelt Schepers.
Ausweitung des Festes
Gespielt werden Stücke mit unterschiedlichsten Figurenarten von "lebensgroß bis handpuppenklein“. Da ist für alle Altersgruppen etwas dabei“, ergänzt er. Die Künstler kämen aus ganz Deutschland, zum Beispiel aus Berlin, Stuttgart oder Nürnberg, um nur drei Schwerpunkte zu nennen. "Auf der Internationalen Ebene dürfen wir uns auf Figurentheater aus Frankreich, Ungarn und den Niederlanden freuen", führt er weiter aus. Erstmalig werde das Fest der Puppen auf das Emsland ausgeweitet. So werden voraussichtlich auch Aufführungen in Meppen, Papenburg und in Freren stattfinden. Damit solle das Figurentheater einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden, stellt Schepers fest. „Wir haben uns vorgenommen, mit einer großen Breite an Inhalten und Spielformen aufzuzeigen, wie vielfältig das Puppenspiel Themen der Zeit, aber auch Märchen und Alltagsgeschichten auf die Bühne bringt.
Festivalzentrum
„Die Größe des 19. Festes der Puppen erlaubt es, ein Festivalzentrum einzurichten“, informiert der Künstlerische Leiter. Und welcher Platz in Lingen könnte dafür besser geeignet sein, als der Universitätsplatz mit seinem besonderen Charme, an dem mit dem Café im Professorenhaus und dem Atrium im Zentrum des TPZ auch die passende Atmosphäre geboten werde. Alle Künstler würden in unmittelbarer Nähe untergebracht, sodass auch dadurch ein persönliches Miteinander und fachliche Gespräche möglich seien. Ein Fachforum auf hohem Niveau begleite das Festival. Referenten aus unterschiedlichen Bereichen der Puppenspielszene werden zu erleben sein. Teilnehmen werden auch Studierende der Theaterpädagogik in Lingen, doch sei das Fachforum offen für alle Interessierten.
Außergewöhnliche Geschichten
Auf die Frage, was ihm beim Fest der Puppen besonders wichtig sei antwortet Schepers spontan: „Zu zeigen, wie außergewöhnlich Geschichten erzählt, Märchen gestaltet oder auch literarische Erzählungen mit unterschiedlichsten Figuren auf die Bühne gebracht werden können. Wie Ernst und Spaß sich nicht ausschließen. Wie erstaunlich es immer wieder ist, wenn so etwas wie eine letztlich tote Figur zu leben beginnt, man ihr das Sprechen abnimmt, sie sogar im Dialog mit dem Puppenspieler erleben kann. Zu zeigen, dass Puppentheater große Kunst und wunderbare Unterhaltung zugleich sein kann.