42,6 Grad sind kein Grund zum Jubeln: Ein Kommentar zum Hitzerekord in
Lingen – der heißeste Ort in Deutschland, Hitzerekord, einmalig, noch nie dagewesen. 42,6 Grad: Die Medien und unzählige Posts in den sozialen Netzwerken bringen die Stadt im Emsland wegen der am Donnerstag dort gemessenen Hitze in der öffentlichen Wahrnehmung bundesweit ganz nach vorne. Fast klingt das so, als wenn es etwas zu bejubeln gäbe.
Dabei ist das Gegenteil der Fall. Unabhängig von der Diskussion über die Zahl 42,6 und den Standort der Messung muss der Wert vor allem eine Mahnung sein, ein Anlass zum Innehalten, zum Nachdenken darüber, was die Konsequenzen sein sollten. Da ist jeder gefordert - dort wo er gerade steht.
Alles auf „die“ Politik in Berlin zu schieben ist zu einfach und der falsche Weg. Das eigene Verhalten zu überprüfen, wäre ein Anfang. Wie klimaneutral ist es zum Beispiel, die 500 Meter zum Brötchenholen mit dem Auto zurückzulegen?
Dass es in Lingen und Umgebung am Donnerstag mehrere Arbeitgeber gab, die ihren Beschäftigten aufgrund der Extremtemperaturen einen früheren Feierabend ermöglichten, war eine richtige Entscheidung im Sinne der Gesundheitsvorsorge. Entscheidungen zur Gesundung von Natur und Umwelt dürfen aber nicht länger warten.