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Sorten, Anbau, Lagerung Kürbiszeit im Emsland: Das sollten Sie jetzt wissen

Von Cara-Celine Kreth | 12.09.2023, 15:11 Uhr

Herbstzeit ist Kürbiszeit. Auch im Emsland läuft die Ernte an. Doch wie viele Sorten gibt es eigentlich? Welcher Kürbis schmeckt am besten? Und vor allem: Wo ist der beste Lagerort und wie klappt es mit dem Einfrieren? Wir haben nachgefragt.

Wer an der Lengericher Straße 25 in Bawinkel vorbeifährt, kommt um einen eindrucksvollen und farbenfrohen Anblick nicht umhin, denn: Von Anfang September bis Ende Oktober schmücken Kürbisse in diversen Größen, Formen und Farben den Hof Schroeter und Wielage. Dieses beeindruckende Bild gibt es auch andernorts im Emsland.

Zum Saisonstart schauen wir uns das genauer an. Johannes Wielage kennt den Kürbis wie kaum ein anderer. Seit 17 Jahren züchtet seine Familie die beliebte Pflanze auf dem Hof Schroeter und Wielage in Bawinkel. Er gibt Antworten auf die Fragen rund ums Gewächs.

Warum ist Kürbis gesund?

Kürbisse sind eine wahre Wucht - nicht nur wegen ihrer Größe, sagt Johannes Wielage. Das Fruchtfleisch und die Kerne enthalten viele wichtige Inhaltsstoffe. Im Fruchtfleisch stecken zum Beispiel reichlich Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe:

  • Beta-Carotin
  • Kalzium
  • Kalium
  • Magnesium
  • Ballaststoffe

Auch die Kürbiskerne seien reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E. Doch nicht alle Kürbisse eigenen sich für den Verzehr. „Zierkürbisse enthalten zu viele Bitterstoffe und sollte nicht gegessen werden“, erzählt Wielage. Auf seinem Hof werden seit 17 Jahren Kürbisse angepflanzt.

Welche Kürbissorten gibt es?

In Deutschland gibt es rund 200 verschiedene Sorten. „Wir bieten auf dem Hof zehn bis zwölf Sorten an“, sagt Wielage, der vor einem Jahr den Hof übernommen hat. Einer der beliebtesten Kürbisse ist der Hokkaido. Er lasse sich nach dem Kochen mit Schale essen und sein nussiger Geschmack komme in Suppen gut zur Geltung.

Der Butternut-Kürbis hat entsprechend seines Namens ein süßes, nussiges Aroma und sei ideal für viele Gerichte. Der Muskatkürbis hat einen fruchtig-säuerlichen Geschmack und lasse sich in viele Speisen verarbeiten, aber kann auch roh gegessen werden. Wiederum eigne sich der große Zentner hervorragend zum Einkochen, für Kürbisbrot oder Kürbismus.

Von den vielen Sorten auf dem Hof ist Johannes Wielages Favorit der Spaghetti-Kürbis: „Der ist total vielseitig. Ich esse den gerne mit Tomatensoße - das passt auch zum Namen.“

Wie klappt es mit dem Kürbisanbau?

Der 33-jährige Wielage hat ein Studium in Produktionsgartenbau und ist auf dem Hof groß geworden. Er weiß, dass ein guter Kürbis Zeit braucht. Auf seinem Hof werden die Samen Ende Mai eingepflanzt und brauchen dann fünf Monate, bis sie erntereif sind.

Mit einem oder zwei Helfern ernten sie die Kürbisse am Abend vom Feld. Die Erntezeit beginnt auf dem Hof Ende August. Die Kürbisse, die botanisch gesehen kein Gemüse, sondern Beerenfrüchte sind, können laut dem Landwirt so ziemlich überall wachsen: „Wir haben kein gesondertes Feld, sondern pflanzen sie an den Seitenrand.“

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Was sich laut Empfehlung von Johannes Wielage beim Schnitzen mit Kürbissen am besten machen lässt: Den Stiehl als Nase verwenden und drumherum schneiden.

Jeder kennt den klassischen zackigen Mund und die Dreiecks-Augen. Dabei kann der Stiehl vom Kürbis ebenfalls verwendet werden. Dazu den Kürbis auf die Seite legen und unter den Kürbisstiehl den Mund schneiden und dann die Augen oben drüber.

Das kann man mit jedem Kürbis machen und nicht nur dem üblichen Halloweenkürbis.

Der Hofinhaber empfiehlt, die Pflanzen abends zu bewässern. Außerdem werden seine Kürbisse nicht gespritzt, sondern nur das Unkraut gezupft.

Kann ich aus meiner Pflanze neue Kürbisse ziehen?

Die Anzahl der Kerne bei Speisekürbissen unterscheiden sich je nach Sorte. Aus den eigenen Kürbissen neue zu ziehen, empfiehlt Wielage nicht: „Bei den eigenen Kürbissen kann es sein, dass diese bestäubt werden von einer anderen Sorte - das Ergebnis wäre dann nicht das gewünschte.“

Seine Bilanz zum Kürbis sei: von 30 Kernen könnten nur zehn Kerne benutzt werden. Wielage kauft einen großen Teil der Pflanzensamen bei einem emsländischen Großhändler.

Wie lagere ich Kürbis am besten?

„Kürbisse sind mehrere Monate ohne Probleme zu lagern“, sagt Wielage, der das Kürbisgeschäft eher als kostendeckend als lukrativ ansieht. Für die Lagerung sollte es dunkel und trocken sein - ideal eigne sich ein Keller. Die Früchte draußen zu lagern sei nicht vorteilhaft, da ihnen die Witterung zusetzten würde.

Als Tipp von Wielage: Der Kürbis lässt sich auch ideal einfrieren. Einfach kleine Portionen in einen Gefrierbeutel geben, und so kann der Kürbis mehrere Monate im Gefrierschrank gelagert werden.

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