Sein Buch „Vom Leben und Sterben der Lengericher Juden“ ist eine Dokumentation, die das „Schicksal der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger vor dem Vergessen bewahren wird“, heißt es im Grußwort der Samtgemeinde.
Auch aus Lengerich stammende und heute in den USA lebende jüdische Familien und ihre Nachkommen erhielten das Buch. So auch Ellen Page, die Tochter der inzwischen verstorbenen Erna Pinto, die beide mehrfach Lengerich besuchten. Ob das Buch inzwischen in die englische Sprache übersetzt wurde, weiß Gerhard Sels nicht so genau. „Aber Ellen hat es der Gedenkstätte Yad Vashem zugeschickt“, freut sich Gerhard Sels in einem Gespräch mit unserer Redaktion.
Offiziell ist Yad Vashem die bedeutendste „Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust“, die an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert und sie wissenschaftlich dokumentiert. Das Buch ist nun „Bestandteil unserer Bibliothek“, schreibt dessen Direktor Inbal Kvity Ben Dov. Ausdrücklich bedankt er sich und spricht Gerhard Sels „unsere Anerkennung aus, dass Sie sich der bleibenden Erinnerung an den Holocaust widmen.“ Zudem dankt er ihm für die Bemühungen, „die jüdische Gemeinde von Lengerich nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.“
Ganz besonders freut sich Sels über die Gedenkkarte und das Erinnerungsemblem, „als Zeichen für unsere Anerkennung.“ Der Stacheldrahtzweig erinnert an die Leiden und das Trauma des Holocaust, während die sprießenden Blätter am Draht Wiedergeburt symbolisieren sowie Hoffnung, die aufstrahlt inmitten der beispiellosen Tragödie. Das einzigartige Emblem symbolisiert die Botschaft von Yad Vashem: „Vergangenheit erinnern, Zukunft gestalten“.
Wer diese Nadel trägt, so heißt es, drückt damit die Verpflichtung aus, die Erinnerung an die Vergangenheit zu bewahren, um eine bessere Zukunft für unsere Kinder zu garantieren. Gerhard Sels ist sehr stolz auf diese Auszeichnung.