Ein Artikel der Redaktion

Das sollen Betroffene tun Betrüger geben sich in Hasbergen als Polizeibeamte aus

Von pm und Christian Lang | 10.07.2019, 14:15 Uhr

In Hasbergen haben sich Betrüger am Dienstagnachmittag per Telefon als falsche Polizeibeamte ausgegeben. Die Polizei nimmt diese Fälle zum Anlass, um vor dieser Masche eindringlich zu warnen. Für Betroffene hat sie diverse Verhaltenshinweise veröffentlicht.

Am Dienstag haben sich in Hasbergen Anrufe von falschen Polizeibeamten bei vor allem älteren Menschen gehäuft. Nach Angaben der Polizei hätten die Anrufer während der Gespräche Nachfragen zu Wertgegenständen oder Geld-Depots gestellt.

So ist die Vorgehensweise der Täter

Die Vorgehensweise wird wie folgt geschildert: Die Täter melden sich telefonisch bei ihren potentiellen Opfern und gaukeln ihnen vor, sie seien Polizeibeamte der Kriminalpolizei. Laut Aussage des Anrufers seien gerade in dem Stadtteil oder Wohngebiet Einbrecher festgenommen worden, die Täter aber noch flüchtig. Diese hätten einen Zettel bei sich gehabt, auf dem die Adresse des Angerufenen steht. Bei den gemeldeten Fällen fiel zum Glück keiner auf die falschen Polizisten herein.

Bereits seit Jahren warnt die Polizei vor dieser Betrugsmasche. Doch nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) wird die Zahl der älteren Menschen, die von Betrügern angerufen werden, nicht kleiner. Vor einigen Wochen beispielsweise ist es in Haselünne innerhalb von nur zwei Stunden zu sieben Anrufen durch falsche Polizeibeamte gekommen.

Allein in Niedersachsen wurden im vergangenen Jahr fast 5000 versuchte oder vollendete Betrugsfälle registriert, rund 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei erbeuteten die Täter fast fünf Millionen Euro. Laut BKA nutzen die Betrüger dabei gezielt die Einsamkeit und Gutgläubigkeit der älteren Menschen aus. Die Anrufe würden demnach häufig aus Call-Centern in der Türkei kommen. Dort sitzen wohl auch die Hintermänner.

Das rät die Polizei

In ihrer aktuellen Pressemitteilung gibt die Polizei verschiedene Hinweise, wie sich Betroffene bei einem Anruf verhalten sollen:

  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen
    Verhältnissen preis.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten. Dazu zählen
    auch Geldüberweisungen mittels Geldtransferunternehmen (Moneygram, Western Union, RIA, etc.).
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
    einfach auf.
  • Lassen Sie sich nicht davon beirren, dass die Anrufer
    augenscheinlich über Ihre Lebensumstände informiert sind.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der
    die angebliche Amtsperson kommt - in diesem Fall die (echte) Polizei.
  • Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder
    lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. :
  • Nicht Weiterleiten lassen - selber auflegen und das Gespräch beenden und dann die echte Polizei unter der Telefonnummer 110 anrufen

(mit dpa)

TEASER-FOTO: