Diskussion mit Politik und Verwaltung Sozialverbände fordern Behindertenbeauftragen für Haren
Von Gerd Mecklenborg, 12.09.2018, 14:55 UhrBernhardine Schnieders, Vorsitzende des SoVD Haren, sagte zur Einleitung: „Das Thema Inklusion findet natürlich auch in Haren bei Verwaltung und Politik immer größere Beachtung. Wir sind aber der Ansicht, dass noch mehr passieren müsste.“ Die beiden Sozialverbände vertreten daher die Auffassung, dass es sinnvoll wäre, einen Behindertenbeauftragten einzusetzen.
Darin wurden sie im Verlauf der Diskussion von allen Teilnehmern bestätigt. Die Gestaltung von Inklusion sei auf kommunaler Ebene eine wichtige Aufgabe. Ein Beauftragter für Menschen mit Behinderungen könne hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten und Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite stehen, so der allgemeine Tenor im Saal.
Ergebnisoffen diskutieren
Bevor es in die Diskussionsrunde ging, an der auf dem Podium Harens Bürgermeister Markus Honnigfort, Bernhard Sackarendt (SoVD-Kreisvorsitzender), Heinz Pinkernell (SPD-Stadtratsfraktion) und Holger Cosse (CDU-Stadtratsfraktion) teilnahmen, stellte Walter Teckert in einem Referat sein Aufgabengebiet als ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Stadt Meppen vor. Gewannen die Diskussionsteilnehmer und Zuhörer in der ersten Phase der Diskussion – moderiert von Stefanie Jäkel, Landespressesprecherin des SoVD – noch den Eindruck, dass sich Honnigfort und Cosse nicht mit der Einsetzung eines Behindertenbeauftragten anfreunden konnten, drehte sich das Blatt nach mehreren fachlich fundierten Äußerungen aus den Besucherreihen und den Statements von Teckert und Sackarendt.
Zuvor hatte der Bürgermeister jedoch klargestellt „dass wir hier gleichwohl ergebnisoffen diskutieren wollen und dass ich persönlich heute lernen möchte“. Er und Cosse hatten eingebracht „dass wir uns eine Lösung verteilt auf mehrere kompetente Schultern eher vorstellen können“.
Augen und Ohren für alle Probleme
Die Befürworter eines Behindertenbeauftragten für die Stadt Haren sahen das ganz anders: „Wir brauchen ein Bindeglied zwischen sogenannten Behinderten und Entscheidungsträgern.“ Da sei auf viele Schultern verteilte fachliche Kompetenz keine optimale Lösung, hieß es. „Alle Belange der Behinderten müssen abgedeckt werden“, sagte Teckert, da könne die Stadt Meppen, die dafür den Behindertenbeauftragten optimal einsetze, durchaus als Vorbild für die Schifferstadt angesehen werden.
Für die SPD-Fraktion erklärte Heinz Pinkernell: „Selbstredend muss ein Behindertenbeauftragter eingesetzt werden.“ CDU-Vertreter Cosse und Bürgermeister Honnigfort tendierten anfangs „für eine Variante in der Art, dass Einrichtungen wie die Seniorenvereinigung, der Stadtjugendring oder die Gleichstellungsbeauftragte mit eingebunden werden“, ließen sich aber schlussendlich von den objektiven Argumenten für einen Ansprechpartner in Haren, „der Augen und Ohren für alle Probleme von Menschen mit Behinderungen hat“, überzeugen und versprachen eine sachliche Diskussion im Rat und in der Verwaltung. So hoffte Heinz Pinkernell zum Abschluss der rege geführten Diskussion, „dass wir fraktionsübergreifend einen entsprechenden Antrag stellen können“.
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