Als ein „Treffpunkt im öffentlichen Raum“ wurde am Donnerstag der neu aufgestellte, für jedermann frei zugängliche Bücherschrank auf der Dorfstraße bezeichnet. In einem kurzen Einweihungsakt dankte Bürgermeister Peter Gausmann allen Beteiligten für ihr Engagement.
„Dies ist der erste, aber hoffentlich nicht der letzte öffentliche Bücherschrank, den wir hier in Hagen einweihen dürfen“, würdigte er insbesondere die Unterstützung durch den Energieversorger Teutoburger Energie Netzwerk (TEN). Dort habe man nicht gezögert, den hochwertigen, 3500 Euro teuren Schrank für die Kommune anzuschaffen.
Bücherschränke in der Region
„Wir verstehen uns als Partner der Gemeinden, zwar in erster Linie auf dem Gebiet der Energieversorgung, gern aber auch bei Projekten, die dem Gemeinwohl dienen“, unterstrich Vorstandsvorsitzender Heinz Ahlbrink. Die TEN habe bereits Bücherschränke in Bad Laer, Bad Laer, Hilter und Glandorf aufgestellt und sei mit der Resonanz sehr zufrieden. Das sind „Lesestationen voller Spannung“, merkte der Energiespezialist vieldeutig an.
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Austausch und Begegnung
Nun soll also auch in Hagen zum Lesen angeregt werden. Alle Bürger sind eingeladen, nach Belieben in dem Bücherschrank zu stöbern und zu tauschen. Eine Sitzbank direkt daneben lädt zum ersten Schmökern ein. Der Lesestoff steht kostenlos zum Mitnehmen bereit, allerdings ist es erwünscht, dass man bei Gelegenheit auch eigene, nicht mehr benötigte Bücher für andere Leser bereitstellt. „Besonders schön wäre es, wenn man darüber ins Gespräch kommen würde“, ließ Gausmann seiner Fantasie für eine stärker belebte Dorfstraße freien Lauf.
Dass sich Monika Hehmann und Marlies Boberg als Mitglieder des Literaturkreises um Edeltraud Plogmann bereit erklärt haben, den Schrank regelmäßig „in Schuss zu halten“, freute den Bürgermeister ebenfalls sehr: „Ohne ordnende Hände wird es wohl nicht gehen.“
Für jeden Geschmack
Viele Teilnehmer des kurzen Einweihungsaktes hatten ausgelesene Bücher für die Erstausstattung des rund 250 Exemplare fassenden Schranks mitgebracht. Wer mag, kann nun zwischen Kochbüchern, Bildbänden und Krimis wählen oder auch eine „Geschichte der Schulen in der Obermark“ oder eine Abhandlung über die „Lila-Weißen“ mit nach Hause nehmen. Das unterste Fach – in Augenhöhe der Kleinsten - ist übrigens Kinderbüchern vorbehalten.