„In der ‚Schlucht‘ kann man megagut klettern und rutschen“, schwärmen nicht nur Erik und Fabian. Auch die anderen Kinder im Alter von fünf bis acht Jahren, die an der wildnispädagogischen Freizeit teilnehmen, tummeln sich munter auf den Höhen und in den Niederungen des Waldes am Lammersbrink.
Voll Freude berichten sie am Freitagnachmittag von ihren Erlebnissen der vergangenen fünf Tage: Wippen und klettern, Tiere oder ihre Spuren entdecken, Früchte sammeln, Buden bauen, Spiele spielen oder Geschichten zu den urigen Baumgestalten erfinden – mit solch elementaren Erfahrungen und abenteuerlichen Herausforderungen sind die Tage im Wald bis an den Rand gefüllt.
Sieben Termine im Landkreis
Während Kinder in GMHütte zum ersten Mal in den Genuss einer wildnispädagogischen Ferienbetreuung im Wald kamen, bot die Evangelische Familien-Bildungsstätte Osnabrück sie in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Familienzentren in anderen Kommunen bereits zum fünften Mal an. Im hügeligen Gelände von Bad Laer, am Waldbach in Melle, rund um die Findlinge des Steinernen Meeres in Belm und in Wissingen hatten Vor- und Grundschulkinder vom 17. bis 21. August das Wald-Vergnügen, in der Woche darauf in Dissen, Hasbergen und GMHütte. Von 7.30 bis 16 Uhr waren die Kinder nicht nur verlässlich betreut, sie erhielten vor allem vielfältige Sinneseindrücke und neue Impulse dadurch, dass sie sich ausschließlich im Wald aufhielten – auch bei Regen, dann aber unter einer Plane.
Ziel sei es, dass jedes Kind selbstbestimmt und im Frieden mit den anderen und der Umwelt sein könne, erklärt Natur- und Wildnispädagogin Björg Dewert, auf deren Konzept die Freizeit basiert. Deshalb gebe es bis auf Gesprächsrunden kaum festes Programm.
Förderung durch zwei Stiftungen
„Aber was uns begegnet, ob Pflanze oder Tier, erforschen wir“, beschreibt Dewert das selbstentdeckende Verfahren. Jedes Kind habe viel Zeit, sich in seinem Tempo mit den Dingen zu befassen. Die Natur als Lehrmeisterin fördere Wahrnehmungsfähigkeit und Achtsamkeit und stärke die kindliche Persönlichkeit; dank der behutsamen Moderation durch die Mitarbeiter werde auch die Gemeinschaft unter den Kindern gefördert. Konzept und Durchführung seien überzeugend, befinden bei ihrem Besuch Beate-Maria Zimmermann, Geschäftsführerin der GMHütter Stiftung Stahlwerk , und Oliver Hugo (Sparkassen-Stiftung. Durch die Förderung der beiden Stiftungen – 2015 zusammen knapp 15000 Euro – sank der von Eltern zu zahlende Teilnehmerbeitrag auf 70 Euro.