Daumen hoch hat es von Schülern der zehn Südkreis-Grundschulen, die zum Schuljahresende an einem besonderen Kooperationsprojekt teilgenommen haben, als Erfolgsbestätigung für ein besonderes Lern-Angebot gegeben: Sek-I-Schüler des Gymnasiums Oesede, der Realschule und der Sophie-Scholl-Schule haben ihnen gezeigt, wie sich auf dem "Calliope"-Minicomputer zum Beispiel ein Daumenkino programmieren lässt.
Seit 2017 läuft das Projekt der Stiftung Stahlwerk mit dem "Calliope mini", einem Einplantinen-Computer, mit dem Schüler spielerisch entdecken können, wie sich einfache Dinge umsetzen lassen. Ein Projektpartner ist die von Professor Michael Brinkmeier geleitete Arbeitsgruppe Didaktik der Informatik der Universität Osnabrück.
Besondere Form des Wissenstransfers
Hier ist von Anfang ein Ziel gewesen, nicht nur durch entsprechende Lehrerfortbildungen den Einsatz des Minicomputers an Grundschulen zu fördern und zu ermöglichen, dass die Schüler einfaches Programmieren erlernen, sondern auch eine besondere Form des Wissenstransfers einzusetzen: Dass Schüler der Sekundarstufe I (Sek I), die zuvor von Professor Brinkmeier und studentischen Hilfskräften sowie Informatik-Lehrkräften ihrer Schulen auf die spezielle Aufgabe vorbereitet werden, Grundschülern zeigen, welche Möglichkeiten sich mit dem Calliope bieten.
Das Interesse an dem diesem Pilot-Vorhaben ist riesengroß: Mehr als 150 Schüler der Grundschulen in Borgloh, Wellendorf und Hagen sowie der GMHütter Freiherr von Stein Schule, der Regenbogenschule, der Sankt Antonius Schule Holzhausen, der Dröperschule, der Grad Ludolf Schule und der Grundschule Harderberg haben sich angemeldet.
Thomas Rohm, Leiter des Gymnasiums Oesede: "Dies ist eine tolle Kooperation von Gymnasium, Real- und Hauptschule mit Grundschulen der Region, die durch die Stiftung Stahlwerk ermöglicht worden ist." Für Schulleitungsmitglied Matthias Westermann, der am Gymnasium Oesede auch die Mint-Tage der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik koordiniert, verdeutlicht das Interesse den Stellenwert des "Calliope"-Projekts: "Wir konnten sogar nicht alle Rückmeldungen der Grundschulen berücksichtigen."

Das Konzept ist so angelegt, dass die Kooperation der Schulformen im kommenden Schuljahr weitergeführt werden kann. Überhaupt hat die Calliope-Zusammenarbeit aus Sicht der Schulen in mehrerer Hinsicht positive Auswirkungen: Denn die Grundschüler haben so zum Beispiel frühzeitig Kontakt zu den weiterführenden Schulen, was den Übergang nach der vierten Klasse erleichtert. Zudem wird die digitale Ausstattung verbessert sowie allgemein etwas für die Mint-Fächer getan.
Der "Calliope mini" ist ein etwa handtellergroßer Minicomputer, dessen Form einem Sheriffsterns ähnelt und mit dem sich vermitteln lässt, wie Schaltungen, Software und Sensoren funktionieren. Auch ein kleiner Elektromotor lässt sich damit steuern. Beate-Maria Zimmermann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung Stahlwerk:"Viele denken bei Digitalisierung und Schulen nur an den Einsatz von I-Pads und Smartphones. Bei diesem Projekt geht darum, den Schülern Kompetenzen zu vermitteln." Hier sei es wichtig, schon im Grundschulbereich den Einstieg zu schaffen.