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Sonntag beginnt die Ruder-WM Frauke Hundeling aus Bramsche will in Belgrad das Ticket für Olympia lösen

Von Sascha Knapek | 30.08.2023, 13:51 Uhr

Am 3. September 2023 beginnt in Belgrad die Ruder-Weltmeisterschaft. Mit dabei auf der Regattastrecke „Ada Ciganlija“ ist Frauke Hundeling. Die gebürtige Bramscherin möchte sich im Doppelvierer der Frauen (Skull) den Traum von der Olympia-Qualifikation erfüllen.

„Wir sind alle gut drauf. Unsere beiden in den vergangenen sieben Wochen abgehaltenen Trainingslager liefen gut, wir konnten komplett durchziehen“, verrät die in Malgarten aufgewachsene Ruderin. Zusammen mit Pia Greiten (Osnabrücker RV), Sarah Wibberenz (RC Havel Brandenburg) und Tabea Schendekehl (RC Hansa Dortmund) hat sich die für den DRC Hannover startende Athletin in der Nähe von Mailand und der Ruderhochburg Ratzeburg auf den Saisonhöhepunkt vorbereitet. „Unsere abschließenden Puls-Laktattests auf dem Ruder-Ergometer waren sehr gut.“

In Belgrad haben die 28-Jährige und ihre drei Mitreiterinnen ein großes Ziel vor Augen: die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris im kommenden Jahr. Wenn der deutsche Frauen-Doppelvierer mindestens Platz sieben erreicht (von insgesamt 13 Booten), ist die Quali geglückt. „Es werden keine Überraschungsgegner dabei sein, wird kennen alle anderen Mannschaften gut“, erklärt die Bramscherin, die die Boote aus Groß-Britannien, der Niederlande und die amtierenden Olympiasiegerinnen aus China als Favoritinnen einstuft.

Am Montag wartet der Vorlauf

Vier Tage vor WM-Beginn haben sich Frauke Hundeling und ihre Teamkolleginnen auf den Weg nach Serbien gemacht. „Unsere Form stimmt“, ist sich die Polizistin vor dem ersten Start am Montag, 4. September 2023, sicher. An diesem zweiten WM-Tag geht es für die vier Skullerinnen in den Vorlauf.

Sollte das Quartett dabei auf den ersten drei Plätzen landen, wartet am Donnerstag das Halbfinale. „Den Hoffnungslauf am Dienstag würden wir uns gerne sparen und am Montag direkt ins Halbfinale einziehen“, meint die Polizeivollzugsbeamtin der Sportfördergruppe Niedersachsen.

Der Einzug in das am Samstag stattfindende A-Finale wäre gleichbedeutend mit der Olympia-Qualifikation. Im schlechtesten Fall ist man dann nämlich Sechster. Der siebte Olympia-Startplatz wird im kleinen Finale vergeben. Da man dieses Rennen aber gewinnen muss, und dadurch der Druck entsprechend steigt, sei der Weg nach Paris über das B-Finale undankbar, so Hundeling.

„Dabei sein ist alles, ist nicht das Motto, mit dem wir nach Belgrad fahren“, verdeutlicht die Sportlerin, die mit dem Deutschland-Achter 2020 EM-Silber gewann. Ein ausgewiesenes Ziel – außer der Olympia-Qualifikation – habe das Quartett für die WM jedoch nicht. „Aber wir schielen schon in Richtung Medaillenränge.“

In jedem internationalen Rennen der Saison habe man es bislang auch ins A-Finale geschafft, erklärt sie mit Blick auf die Weltcups in Varese (3. Platz), Luzern (6.) und die Europameisterschaft (5.). „In Luzern hat unsere Form aber nicht gestimmt. Wir sind jetzt an einem besseren Punkt und ich bin guter Dinge, dass wir bei der WM an unsere in Varese gezeigten Leistungen anknüpfen können“, sagt Hundeling in Erinnerung an den Medaillengewinn Mitte Juni.

Einen kleinen Gedanken verschwendet die gebürtige Bramscherin trotz aller Konzentration auf Belgrad allerdings bereits an die unmittelbare Zeit nach der WM. Auch dafür hat sie ein Ziel. „Direkt nach der WM haben wir drei Wochen frei. Dann komme ich hoffentlich auch mal wieder nach Bramsche.“

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