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Junioren-Qualifikation für DM Segelflieger hadern in Achmer mit den Wetterbedingungen

Von Frank Wenzel | 20.07.2017, 21:09 Uhr

Auf dem Flugplatz in Achmer ist in dieser Woche viel los: Bei der Junioren-Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft der Segelflieger nehmen 35 Nachwuchspiloten teil. Diese werden nicht nur von den anspruchsvollen Aufgaben herausgefordert, sondern auch vom Wetter.

Es hatte sich im Pilotenbriefing bereits angekündigt, dass die Wetterbedingungen am 3. Tag der Junioren-Qualifikationsmeisterschaft alles andere als optimal sein würden. Der Meteorologe Michael Wohlberedt warnte die jungen Segelflieger davor, dass mit einer zerrissenen Thermik zu rechnen sei und die Steigwerte nicht so gut sein würden, wie noch am Vortag. So verwunderte es wahrscheinlich niemanden im Hangar des Osnabrücker Vereins für Luftfahrt (OVfL), als Sportleiter Stefan Grieger Bedenken äußerte, ob am Mittwoch überhaupt geflogen werden könne. Das Problem war eine Unwetterwarnung für den Nachmittag.

Da die Segelflieger eine ausreichende Thermik benötigen, um überhaupt fliegen zu können, ist Geduld eine wichtige Eigenschaft eines Segenfliegers. Es braucht eben seine Zeit, bis die von der Sonne erwärmte Luft erste Luftquallen bildet, die dann in Säulen, dem sogenannten Bart, aufsteigen und in denen sich die Segelflieger in möglichst engem Kreisflug in die Höhe schrauben. Von dort geht es im Gleitflug, dem sogenannten Vorflug, weiter bis zur nächsten Thermik. Da die Thermik zur geplanten Startzeit nach Erkenntnis des Teams um Wettbewerbsleiter und Vereinsvorsitzenden des OVfL Heiner Berstermann noch nicht ausreichte, wurde der Start um eine Stunde nach hinten verschoben. Es mache keinen Sinn erst alle Flieger starten zu lassen, nur damit sie nach kurzer Zeit alle wieder landen, so Auswertungsleiter Michael Sodke. Zwar können die Piloten bis zu drei Starts machen, um das Tagesziel gültig zu erreichen, aber die insgesamt etwa 35 Flugzeuge in den beiden Wertungsklassen per Seilwinde oder Motorflieger in die Luft zu bringen, ist eine recht zeitaufwändige Angelegenheit.

In den ersten beiden Wertungstagen hatten die 17- bis 25-jährigen Nachwuchspiloten bereits jeweils um die 300 Kilometer Streckenflug absolviert.

Für den Mittwoch wurden, mit Rücksicht auf die Unwetterwarnung, etwas kürzere Distanzen geplant. Nach dem Start sollte es nordwärts zur ersten Wendemarke bei Wildeshausen, danach südwärts zur zweiten Wendemarke bei Wurzel am Teutoburger Wald und von dort zurück nach Achmer gehen.

Aber selbst bei deutlich besseren Wetterbedingungen schaffen nicht immer alle Flieger den Weg zurück nach Achmer im Cockpit ihres Gleiters, wie Vereinsmitglied Hauke Driehaus am Dienstag erfahren musste. Es ist sein erster Qualifikationswettbewerb zur Deutschen Meisterschaft und er war mit seiner Leistung am Montag sehr zufrieden. Am Dienstag hingegen waren die Wetterbedingungen für die schwierige Tagesaufgabe für etliche Piloten problematisch. So hatte sich Hauke Driehaus per Funk mit zwei weiteren Piloten an der ersten Wendemarke abgesprochen und den Rest des Fluges bis zur Außenlandung in Melle gemeinsam absolviert, von wo ihn schließlich Vereinskameraden mit dem PKW samt Anhänger abholten.

Gegen Mittwochmittag entschieden die Verantwortlichen aufgrund der Unwetterwarnung den Start endgültig abzusagen und die Aufgaben der beiden Klassen zu neutralisieren.

Bis zum Ende der Veranstaltung am Sonntag, 23. Juli, gibt es in Achmer aber noch täglich Flugwettbewerbe, zu denen Zuschauer und Segelfluginteressierte herzlich eingeladen sind.

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