Der Gartentraum-Sonntag lud am 30. Juni dazu ein, Gärten und Parks zu erkunden. Wir haben für Sie drei teilnehmende Gärten aus dem Bramscher Raum besucht.
Die Hitze hatte an diesem Gartentraum-Sonntag deutlich Einfluss auf die Besucherzahlen. Volker Igel von Igel Gartenkultur in Engter schätzte die Zahl der Gäste am späten Vormittag mit rund 150 auf gut 100 weniger als im Vorjahr. Das Gewächshaus war zum Jazz-Frühschoppen mit der Vechtaer Band „Jazz for Fun“ aber gut gefüllt und draußen lauschten weitere Besucher im Schatten und bei kalten Getränken den Klängen von Dixieland, Boogie, Oldtime- und New-Orleans-Jazz.

Zum Glück leiden Rosen kaum unter Trockenheit: „Die gehen zwei Meter tief mit den Wurzeln. Rose und Lavendel, die können am besten trocken bleiben“, erklärte Volker Igel. Mehr als 300 verschiedene Rosenarten bietet das vier Hektar große Verkaufsareal. Mit am beliebtesten seien nostalgische Rosen wie die robuste, dicht gefüllte „Leonardo da Vinci“.

Bodendeckerrosen wie die „Schneeflocke“ wiederum würden gekauft, wenn es darum gehe, größere Flächen zu bepflanzen, weil sie niedrig blieben und mehr in die Breite gingen. Lavendel eigne sich nicht nur für trockene Standorte und als Heckenersatz, wie Geschäftsführer Karsten Igel, Sohn von Volker Igel, erläuterte: „Da ist auch Leben drin!“ – und wies auf die Bienen, die in dem blau-violetten Blütenmeer umherschwirren.

In der Mitte die Quitte
Der Garten des Heimathauses „Wackumer Dannen“ in Achmer ist immer zugänglich, war bei Temperaturen über 30 Grad mittags aber besucherfrei. Die Gäste kämen am Gartentraum-Sonntag erfahrungsgemäß auch erst zu Kaffee und Kuchen, erklärte der Vorsitzende des Heimatvereins Nils Aufleiter, während er ein Kuchenblech in den selbstgemauerten Steinofen schob.

„Wir haben letztes Jahr angefangen, den Garten komplett zu sanieren. Dieses Jahr ist er fertig bepflanzt worden. Den Garten haben wir etwas verkleinert, um mehr Fläche für Veranstaltungen zu schaffen und den Ofen besser zur Geltung zu bringen.“ Der Hauptgarten ist durch ein Wegkreuz viergeteilt. In der Mitte befindet sich ein noch junger Quittenbaum, der eines Tages Schatten für die Holzbänke um ihn herum spenden soll. Die Beete haben einzelne Schwerpunkte: Beeren, Rosen, Kräuter und bienenfreundliche Pflanzen. Neben Beeren gibt es auch verschiedene Obstsorten. Wenn die Früchte erst einmal reif seien, dürften Besucher gerne davon naschen. „Aber natürlich nicht abernten“, ergänzte Aufleiter.
Der Garten, bei dessen Planung Karsten Igel beratend zur Seite stand, soll auch zur Wissensvermittlung dienen. „Wir haben die Schule nebenan, erzählte Aufleiter. „Wenn die Schule möchte, kann sie hier draußen Unterricht machen und einfach mal Kräuter probieren.“ Es gehe darum, dass die Kinder natürliche Gerüche und natürlichen Geschmack erfahren – im Gegensatz zu „diesen Fertigtüten“.
Deko für Haus und Garten
Im Garten des Cafés von Rohdes Heuerhaus in Rieste konnten Besucher sich nicht nur an prächtig blühenden Hortensien erfreuen, sondern an einer Handvoll Stände auch Dekorations- und Wohnartikel erwerben. Von antiken Kommoden über silberne Geweihe, Windlichter aller Art bis hin zu Lampen und Kissen – längst nicht alle waren gartenspezifisch. Ulla Lenzing hat elf Jahre lang den Laden „Living“ im Osnabrücker Stadtteil Wüste geführt und verkauft immer noch gerne Artikel rund ums Wohnen: „Ich hab schon ein bisschen was verkauft und mir macht's einfach Spaß.“ Ihr Stand präsentierte leichtes Wohnen im holländischen und dänischen Stil. Britta Knof aus Rieste wiederum verkaufte antike Dekorationsartikel: „Edeltrödel nenn' ich das immer.“ Eigentlich restauriert sie alte Möbel, die sie an ihrem Stand ebenfalls zeigte. Eines ihrer Highlights waren zwei alte, zu Windlichtern umgebaute Blechkanister.

Während sich immer wieder vereinzelte Besucher an den Verkaufsständen umsahen, entspannten sich die Gäste des Cafés im vorderen Teil am Rosenpavillon bei Kaffee und Kuchen im Schatten, aber noch viel mehr im kühleren Inneren des Heuerhauses – auch eine Idee für einen heißen Sommertag.