- Vogelkundler haben auf 20 Hektar rund um den CSA-Hof Pente in mehreren Exkursionen die Vogelwelt kartiert.
- Insgesamt haben sie 452 Brutvögelpaare von 49 verschiedenen Arten ermittelt.
- Das ist mehr als vor 50 Jahren auf den artenreichsten Flächen festgestellt wurde.
Am Mittwoch stellten die beiden Hobbyornithologen das Ergebnis ihrer zahlreichen Erkundungsgänge auf insgesamt 20 Hektar Fläche um den Hof herum vor. Drei Monate lang seien sie mindestens einmal in der Woche im Gelände unterwegs gewesen und hätten vor allem nach „singenden Männchen“ gelauscht, berichtete Hammerschmidt. Am Ende verzeichneten sie 452 Brutvögelpaare, die sich auf 49 verschiedene Arten verteilen. Zum Vergleich verwiesen die beiden altgedienten Vogelkundler auf eine umfasssende Kartierung aus den 60er Jahren. Damals seien auf der artenreichsten Fläche nicht so viele verschiedene Vögel nachgewiesen worden. „Das ist ja ein tolles Ergebnis“, staunte Hofbetreiber Tobias Hartkemeyer .
Noch Potenzial
Dabei würden auf dem Hof bei weitem nicht alle Möglichkeiten zur Vogelansiedlung ausgenutzt, betonten die Vogelkundler. „Mit Nistkästen könnte man noch einiges mehr erreichen“, nennt Hammerschmidt ein Beispiel. Es zeige sich aber, dass die nachhaltige Landwirtschaft, in der es stets blühende Pflanzen, Ackerflächen und unterschiedliche von Vieh beweidete Flächen gebe, für Vögel attraktiv seien. Wallhecken und kleinere Biotope seien ebenfalls bedeutsam für die Vogelwelt. Zu den ermittelten Brutvögeln, die um den Hof heimisch sind, kämen noch einige weitere ständige Nahrungsgäste. „Und mit Sicherheit kommen im Winterhalbjahr noch weitere Rückkehrer aus dem Norden hinzu“, ist Hammerschmidt überzeugt. Ihn freut diese Entwicklung, die im Gegensatz zum Trend in Gärten steht .
Buchfink vorn
Die beiden Vogelkundler haben auch untersucht, welche Arten früher und heute dominant sind. Der Buchfink ist dabei von Platz drei auf Platz ins vorgerückt. Der damalige Spitzenreiter dagegen ist ganz von der Liste verschwunden: Die Feldlerche finde einfach den bevorzugten Landschaftstyp mit großen Viehweiden nicht mehr, bedauert Hammerschmidt, „da ist eine Menge passiert“. Die Mönchsgrasmücke rangiert in der aktuellen Kartierung auf Rang zwei, in den sechziger Jahren war sie auf Platz 29. In den heimischen Gärten dominiert unverändert der Spatz .
Raritäten
Bei ihren Exkursionen haben Hammerschmidt und Düing auch einige Raritäten entdeckt, den Eisvogel zum Beispiel. „Am meisten gefreut habe ich mich aber über den Gartenrotschwanz“, erzählt Hienz Düing. Der sei in der namensgebenden Umgebung nahezu verschwunden. Und auch den Stieglitz „findet man nicht überall“, fügt er hinzu.
Auf 130 Seiten haben Hammerschmidt und Düing ihre Erkenntnisse zusammengefasst, am Mittwoch übergaben sie das Manuskript. Hartkemeyer will eine kleine Auflage als Büchlein herausgeben. „Das interessiert unsere Mitglieder“, ist er überzeugt. „Den Naturschutz gibt es sozusagen als Geschenk obendrauf“, kommentiert sein Vater Johannes Hartkemeyer den willkommenen Nebeneffekt des streng biologischen Anbaus auf dem Hof .
Freitag Führung
Die Ergebnisse der Vogelzählung werden auch Thema bei der nächsten Hofführung sein, die am Freitag, 10. Juli 2015, um 16 Uhr beginnt.