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Nächstes Jahr Treffen in Raanana Intensiver Austausch mit Israelis und jungen Bramschern

Von PM. | 19.07.2019, 17:46 Uhr

Dass der Abschied schwer und emotionsgeladen werden würde, war für niemanden eine Überraschung: Der diesjährige deutsch-israelische Jugendaustausch des TuS Bramsche war vom ersten Tag an geprägt von einer besonderen Harmonie und Intensität der Begegnung unter den jugendlichen Teilnehmern.

Die entstandenen Zuneigungen und Freundschaften fordern eine Fortsetzung durch einen Gegenbesuch in Israel im nächsten Jahr geradezu heraus. „Ihr müsst unbedingt alle zu uns nach Raanana kommen!“ oder „Das war so toll hier, das werde ich niemals im Leben vergessen!“, lauteten die Kommentare der begeisterten israelischen Gäste am Ende der zweiwöchigen Maßnahme, in der die gemischte Gruppe gemeinsam ein straffes sportlich-kulturelles Programm durchlebte, sich kennenlernte und ausgiebig über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jeweiligen Nationen ins Gespräch kam.

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Die erste Hälfte des Jugendaustausches fand im Raum Bramsche/Osnabrück statt. Landestypische Orte und Sehenswürdigkeiten wurden angesteuert, darunter selbstverständlich das Tuchmachermuseum, das Museum Varusschlacht sowie das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück. Die vielen sportlichen Aktivitäten (Klettern im Hochseilgarten, Paddeln, Schwimmen etc.) waren nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern förderten das Miteinander und ließen persönliche Grenzen erspüren und im Team überwinden. Auch viele private Einladungen gehörten dazu:

Das Bramscher Jugendparlament lud die Austauschjugendlichen in den Jugendtreff Gartenstadt ein. Dort erfuhren die Gäste, wie die junge Leute sich hier in die lokale Politik einbringen. Bei Spielen und beim gemeinsamen Salatschnippeln in der Küche mit hohem Spaßfaktor kamen sich alle schnell näher.

Ernste Themen wurden bei der Begegnung jedoch keineswegs ausgespart. Die Judenvernichtung in Deutschland während des Nationalsozialismus war Hauptthema bei einem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen. Für die Bramscher Teilnehmer war eine Gedenkzeremonie am jüdischen Denkmal, bei der alle Beteiligten gemeinsam Rosen ablegten, zweifelsohne ein besonders eindrucksvoller Moment.

Pink-Konzert gratis

Beim Abendprogramm mit Jugendherbergs-Übernachtung in Hannover kamen alle ganz umsonst und nebenbei zu einem besonderen musikalischen Genuss: Im Stadion gab Pink ein Konzert, welches direkt neben der HDI-Arena und am Maschsee natürlich noch bestens zu hören war.

Zwei Tage Berlin folgten, prall gefüllt mit typischen und themenspezifischen Programmen. Von der Spreefahrt über Besuche im Tränenpalast und dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas bis hin zum Mauerpark mit Flohmarkt war alles dabei. Eine ausgiebige Shoppingtour rund um den Alexanderplatz durfte nicht fehlen. Als wertvoller und hochinteressanter Zwischenstopp auf der Rückfahrt nach Bramsche erwies sich ein Besuch in der Autostadt Wolfsburg.

In den verbleibenden Tagen gab es noch eine Schnitzeljagd im heimischen Wald sowie eine angeleitete Reflexionsrunde zu verschiedenen Themen des Alltags der Jugendlichen. Mediennutzung, Politik oder Wohnsituation – innerhalb von kürzester Zeit pulten die gemischten Teams verblüffend viele Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Nationen heraus und lernten noch einmal viel voneinander. Präsentiert wurden die Ergebnisse ohne Probleme in der englischen Sprache, welche zu diesem Zeitpunkt des Austausches ohnehin niemandem mehr Schwierigkeiten bereitete.

Kein Leerlauf

Dass die Jugendlichen auch bei der abendlichen Freizeitgestaltung niemals Leerlauf erfuhren, dafür sorgten die Bramscher Gastfamilien. Einladungen für alle in private Gärten – ob zum Pizza backen, Burger essen oder zur Nudelparty – kamen Schlag auf Schlag und entwickelten in diesem Austauschjahr eine ganz besondere Eigendynamik, so dass die Jugendlichen quasi rund um die Uhr zusammenhocken und die gemeinsame Zeit genießen konnten. Vertrauensbildende Aktionen, etwa im Klettergarten in Kalkriese, gehörten dazu:

Überhaupt waren die Gastfamilien von 2019 hochmotiviert und engagiert und brachten auch eigene Programmpunkte und Ideen ein. Kein Wunder, dass die Stimmung am Abschiedsabend bei allen Mitwirkenden hervorragend war und Lust auf weitere Austausche machte.

Gegenbesuch geplant

Schon jetzt gibt es jede Menge Interessenten für einen Gegenbesuch in Raanana in den Osterferien 2020. Wer dann in welcher israelischen Gastfamilie übernachten wird – das haben die Jugendlichen unter sich längst geklärt!

Gefördert wird der deutsch-israelische Jugendaustausch des TuS-Bramsche maßgeblich vom Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch (ConAct) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Bewerbungen für die verbleibenden Freiplätze für das nächste Jahr nimmt ab sofort Familie Strating entgegen (b.strating@web.de).

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