In dieser Woche gehört das Sportgelände am Wiederhall erneut dem Baseball: Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Bramsche hat zum neunten Mal Kinder und Jugendliche von neun bis 21 Jahren zum Baseball-Camp mit amerikanischen Trainern eingeladen.
Zum dritten Mal kommen diese Coaches aus Midlothian, einer Stadt im Speckgürtel von Dallas. Das 20-köpfige Trainerteam besteht aus engagierten Glaubensbrüdern und -schwestern der Bramscher Baptisten, die mit der amerikanischen Gemeinde jetzt auch eine offizielle Partnerschaft pflegen. Engagiert deshalb, weil sie nicht nur den Flug nach Deutschland aus eigener Tasche bezahlen, wie Frank Ludwig und Pastor Olaf Petzel vom hiesigen Organisationsteam berichteten. Zum eigenen Geld setzen die Trainer auch noch wertvolle Urlaubstage ein, „denn die Meisten von ihnen haben nur 20 oder 22 Tage im Jahr frei“, machten Petzel und Ludwig deutlich.
„Es ist ein Highlight, hier zu sein. Es fühlt sich großartig an, für den großartigsten Teil von Bramsche, die Kinder, hier zu sein“, mit diesen Worten begrüßte am Sonntagnachmittag Pastor Kevin Philips die Kinder und Jugendlichen nach der Einschreibung in die Teilnehmerliste. Bereits am Sonntagvormittag hatten die Amerikaner gezeigt, wie sich die Welt zu einem besseren Ort machen lässt. Im Gottesdienst, an dem auch aus dem Iran geflohene Christen teilnahmen, segneten Amerikaner die Iraner und Iraner die Amerikaner - eine Geste des Zusammenhalts in Zeiten der Krise zwischen den beiden Ländern.
Als Team zusammenwachsen
Das Baseball-Camp findet dieses Jahr mit rund 110 Teilnehmern statt. Es ist keinesfalls nur eine Veranstaltung für Jugendliche aus der Freikirchlichen Gemeinde: Rund 80 Prozent der Teilnehmer kommt von außerhalb der Kirchengemeinde. Dafür aber machen ungefähr zwei Drittel von ihnen zum wiederholten Male mit. Alja Joy Harms ist eine von ihnen. „Dass wir als Team zusammenwachsen, macht die besondere Stimmung aus. Man baut sich gegenseitig auf und feiert auch gemeinsam. Das ist es, das alle wieder hier zusammenkommen lässt“, beschreibt die 20-Jährige das Besondere am Baseball-Camp, auch außerhalb des Sportplatzes.
Denn nach den täglichen Trainingseinheiten, vormittags für die Kinder, am Nachmittag für die Jugendlichen, gibt es an den Abenden im Gemeindehaus die Gelegenheit für alle, sich bei Glaubensfragen und Musik miteinander auszutauschen. Dieser Austausch ist es, den auch Frank Ludwig als einer der Gastgeber der Amerikaner bei sich zuhause erlebt. „Es macht riesigen Spaß und Freude, über alles Mögliche zu reden, gemeinsam zu kochen und so einen Blick über den Tellerrand hinaus zu bekommen. Wichtig ist, dass jede Kultur selbst fühlt, wie man in der anderen lebt“. Baseball als Weg, Freundschaften zu schließen, ist neben der reinen Sportaktivität ein weiteres wichtiges Element des einwöchigen Camps am Wiederhall und an der Hasestraße.
Übrigens ist bei der Ferienaktion nicht nur an die Kinder und Jugendliche gedacht worden. Erwachsene können auch bis Freitag, außer am Mittwoch, an den Campabenden ab 19.30 Uhr teilnehmen, die am Gemeindehaus an der Hasestraße 6 stattfinden. Am Donnerstag, 11. Juli, findet eine Texas-Night statt und am Samstag, 13. Juli, zwischen 12 und 13.30 Uhr wird ein kostenloses Schnuppertrainig für Erwachsene angeboten.