An den kommenden Wochenenden ist der Hausärztliche Bereitschaftsdienst wegen der Umbauarbeiten für eine begrenzte Zeit nicht in den gewohnten Räumen am Bramscher Krankenhaus, aber nach wie vor unter der gewohnten Nummer 116 117 zu erreichen. Ab Januar steht dann der Wechsel nach Osnabrück an.
Wie der Sprecher der niedergelassenen Ärzte in der Region, der Neuenkirchener Allgemeinmediziner Dr. Konrad Grabenschröer mitteilte, wird der Hausärztliche Bereitschaftsdienst im Anschluss wieder an den Wochenenden von 10 bis 12 Uhr im Niels-Stensen-Klinikum stattfinden. Allerdings handelt es sich dabei nur um eine zeitlich begrenzte Rückkehr. Ab dem 2. Januar 2020 gehört Bramsche zum Versorgungsbezirk Osnabrück. Der Bereitschaftsdienst ist nicht zu verwechseln mit der Notfallambulanz in Kliniken, die eigentlich nur für lebensbedrohliche Fälle gedacht ist. "Der Bereitschaftsdienst hilft bei Erkrankungen, mit denen Sie normalerweise einen Arzt in einer Praxis aufsuchen würden, die Behandlung aber aus medizinischen Gründen nicht bis zum nächsten Tag warten kann," heißt es auf einer Informationsseite zum bundesweit einheitlichen Notdienst mit der Rufnummer 116117. Wer die wählt, wird mit dem nächstliegenden Bereitschaftsdienst verbunden.
"Die Gesetzgebung verpflichtet uns zu dieser stärkeren Zentralisierung", erläuterte Grabenschröer. Ärzte aus dem Raum Bramsche werden ab dem kommenden Jahr also ebenso wie ihre Kollegen aus der Stadt und aus dem Südkreis in den zentralen ärztlichen Bereitschaftsdienst an der Osnabrücker Bischofsstraße in der Nähe des Marienhospitals eingebunden. Die Einrichtung ist nachts und an den Wochenenden durchgehend besetzt, wenn der Hausarzt nicht erreichbar ist. Telefonisch ist der Dienst über die zentrale Nummer 116 117 erreichbar, auch sind hier immer Ärzte vor Ort.
"Es brennt nichts an"
Grabenschröer sieht in dieser im neuen Jahr anstehenden Neuordnung keine wesentliche Verschlechterung für die Patienten im Raum Bramsche. "Nach den bisherigen Erfahrungen müssen wir uns keine Sorgen machen, dass die Ambulanz wegen unserer Patienten überläuft", so Grabenschröer. Schon jetzt nutzten viele Patienten das Angebot in Osnabrück. Chirurgische Notfälle würden in Bramsche ohnehin nicht behandelt und besonders chronische Patienten seien heute meist von ihren Ärzten so gut eingestellt, "dass am Wochenende eigentlich nichts mehr anbrennt". Grabenschröer widersprach damit vehement seinem Vorgänger als Sprecher der Niedergelassenen, dem Bramscher Internisten Dr. Peter Cramer, der noch im Juni in einem Brief an Bürgermeister Heiner Pahlmann eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt zum Erhalt eines Bereitschaftsdienstes in Bramsche gefordert hatte. "Eine reine Privatinitiative", so Grabenschröer.
Übergangsregelung
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Vorgaben der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) ließen einen eigenen Bereitschaftsdienst für Bramsche auf die Dauer gar nicht mehr zu. Auch bei der bisherigen Regelung handele es sich nur für eine Art Übergangsvereinbarung zwischen KV und Ärzten für die Nordkreiskommunen, deren Ablauf ohnehin vorgezeichnet gewesen sei. Ärzte könnten ab dem kommenden Jahr Leistungen an den Wochenenden nur noch abrechnen, wenn sie im Zentralen Bereitschaftsdienst in Osnabrück erbracht würden. "Aus der Nummer kommen wir nicht raus", so der Allgemeinmediziner. Ein zusätzlicher Bereitschaftsdienst in der Tuchmacherstadt sei dagegen nicht Kassenleistung. "Kollegen, die das wollten, wären aber nicht vom Dienst in Osnabrück befreit", so dass der Cramer-Vorstoß "intern kein Thema" sei. Dass sein Kollege eine finanzielle Unterstützung eingefordert habe, sei wohl darin begründet, dass den Patienten keine zusätzlichen Kosten durch Privatabrechnungen entstehen sollten.
Grabenschröer abschließend: "Unsere Patienten sind auch mit der Neuregelung gut versorgt."