Die Ansiedlung zweier Einkaufsmärkte in Bohmte rückt näher. Der Ortsrat hat in seiner jüngsten Sitzung im Kotten an der Schulstraße den Planungsentwürfen zugestimmt und sich dafür ausgesprochen, das Verfahren nach dem Baugesetzbuch durchzuführen.
Das bedeutet zugleich, dass mit der Aufstellung der entsprechenden Bebauungspläne auch die Bürgerbeteiligung verbunden ist. Bürger können sich also äußern, Bedenken und Anregungen vortragen.
Um welche Märkte handelt es sich? Edeka und Netto wollen neu bauen. Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde hatte bereits im Oktober 2012 den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans als Bebauungsplan der Innenentwicklung im Bereich des Edeka-Marktes an der Bremer Straße gefasst. „Im Lauf des Jahres 2014 konnte eine Strategie für den Bereich der ehemaligen Molkerei und der Gärtnerei Fortmann entwickelt werden, die die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 100 „Einkaufszentrum Ortsmitte“ durch den Verwaltungsausschuss am 17. September 2014 zur Folge hatte“, so die Verwaltung.
Konkret bedeutet dass Folgendes: Edeka gibt den bisherigen Einkaufsmarkt auf. Für das Gebäude wird eine Nachfolgenutzung gesucht.
Ehemalige Molkerei
Im Zuge des Bauvorhabens wird die frühere Molkerei abgerissen. Diese Fläche wird als Parkplatz für den Einkaufsmarkt dienen. Direkt dahinter soll das neue Edeka-Gebäude errichtet werden. Ganz in der Nähe zur Gärtnerei Fortmann. Diese wiederum überlässt eine Fläche, die heute noch gärtnerisch genutzt wird, dem Verbrauchermarkt. „Es wird eine direkte Verbindung zwischen Edeka und Fortmann geschaffen“, so Bürgermeister Klaus Goedejohann. Beide Gebäude liegen auf einer Ebene und ein direkter Durchgang ist möglich.
Die ehemalige Molkerei diente zuletzt viele Jahre als Wohnraum. „Derzeit sind noch vier von 29 Wohnungen belegt“, erläuterte Goedejohann. Diese Mieter würden aber demnächst ebenfalls ausziehen.
Friederike Schneider-Solf (Grüne) hatte angeregt, die Molkerei als Wohnraum für Flüchtlinge vorzuhalten. „Die Entscheidung über das Gebäude ist schon vor Monaten gefallen“,so Goedejohann. Aus betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten hatte die Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft mbH der Gemeinde Bohmte beschlossen, dass die ehemalige Molkerei künftig nicht mehr als Wohnraum genutzt werden soll. In anderen Worten; das Wohnobjekt war ein finanzieller Verlustbringer. Willi Ladner (CDU) dazu. „Wenn der letzte Mieter ausgezogen ist, muss der Bagger kommen“. Goedejohann wies auf einen zweiten Aspekt hin. Bekanntlich bemühten sich die drei Wittlager Gemeinden um eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge. Das gelinge bislang gut. Diesem Konzept stehe die Nutzung der Molkerei als Flüchtlingsunterkunft ohnedies entgegen.
Ein Gesamtkonzept
Der neue Edeka-Markt passe in das Gesamtkonzept der Ortsentwicklung. Ortsbürgermeister Thomas Rehme (SDP) verwies auf die Planerwerkstätten. Für die Pläne der Bohmter habe es sogar besonders Lob vom Landkreis gegeben. „Edeka ist ein Frequenzbringer“, betonte Rehme. Das heißt, auch benachbarte Geschäfte werden von dem Neubau profitieren.
Größere Verkaufsfläche
Der künftige Einkaufsmarkt ist größer als der bisherige. Er wird eine Verkaufsfläche von 1800 Quadratmetern haben. Ein ähnlicher Supermarkt wird vom Lebensmittelhändler übrigens derzeit in Lechtingen errichtet. Die Zufahrt für die Warenanlieferung wird über die Straße „An der Müggenburg“ erfolgen.
Größer, moderner und schicker soll auch der neue Netto-Markt werden. Der Discounter gibt den Standort an der Daimlerstraße auf und wird näher an das Ortszentrum ziehen. Der künftige Markt wird südlich der Leverner Straße in der Nähe des Shared-Space-Bereichs liegen. Die Zufahrt soll über die Leverner Straße erfolgen.
Altersgerechtes Wohnen
Direkt neben dem künftigen Marktgelände befindet sich eine Brachfläche. Über die Kommunale Siedlungs- und Entwicklungsgesellschaft Wittlage (KSG) soll dieser Bereich vermarktet werden. Denkbar sei, so Goedejohanm, dass dort Häuser für altersgerechtes Wohnen gebaut würden. Planungsrechtlich ausgewiesen ist hier – im Bebauungsplan Nr. 101 „Einkaufszentrum Ortsmitte“ – ein Mischgebiet mit einem Sonderbereich für den Einzelhandel.
Wann werden die neuen Märkte stehen? Zunächst müssen natürlich die Bauverfahren abgeschlossen sein. Baustart könnte im Laufe des kommenden Jahres sein, wenn alles zügig läuft, könnten die Märkte in gut einem Jahr öffnen.